Geothermie Landau

Danke Herr Daldrup 13.03.15

Leider ist das nicht so, denn dem unüberlegten Handeln übereifriger Neuerer im Umfeld der Landauer Stadtspitze ist es zu verdanken, dass der Name Daldrup wie ein Damoklesschwert über den Häuptern der Landauer Bürgerschaft schwebt.

Doch halten wir kurz inne und schauen ein Jahr zurück, denn am 13.03.2014 öffnete sich in Landau buchstäblich die Erde. In dem Spalt, der sich quer über die Straße vor dem GKW zog und der weit nach Norden, unter den Bahngleisen der Queichtal-Bahn hindurch, in das Renommierprojekt der Landauer Stadtentwicklung, dem „Wohnpark am Ebenberg“ reichte, versanken die „Blütenträume“ einer vermeintlich ökologischen Energiegewinnung der Landauer Stadtväter.

Wie lange vorher sich die Probleme andeuteten, ist bis heute unklar. Es gibt Anzeichen dafür, dass es Vermutungen in Richtung Bodenbewegungen bereits seit 2012 bei den Verantwortlichen der Stadt gab, denn plötzlich wurden Messpunkte definiert und in regelmäßigen Abständen nachgemessen, wo zuvor keine Messpunkte waren. Auch die Messintervalle der seit 1955 in einem 15 Jahre-Rhythmus immer wieder vermessenen Horizonte, die sich von Nord nach Süd durch die Stadt ziehen, verdichteten sich nach 2011 schlagartig. Alles unbemerkt von den Bürgern.

Das GKW, das nach den Ereignissen vom August 2009, wo es in Landau richtig wackelte weil wohl die damalige Geschäftsführerin der Fa. geo-x, der Betreiberin des GKW, vermutlich zu heftig an der Druckerhöhungs-schraube drehte, stand die „Schrottanlage“ (sinngemäß von Herrn Daldrup und seinen Mannen so genannt) vor dem „Aus“. Anfang 2013 hatte sich der örtliche Energieversorger, die „ESW“, aus der Betreibergesellschaft weitgehend zurückgezogen, plötzlich und unerwartet dann Ende 2013 auch die „Pfalzwerke“, die kurz zuvor noch den ehemaligen Partner verklagen wollten. Alles sehr seltsam. Einen Sinn ergibt diese Aktion allerdings dann, wenn man unterstellt, dass die bisherigen Gesellschafter mehr wussten als sie zugeben wollten. Ob es so war ist reine Spekulation, die allerdings vermutlich wahrscheinlicher ist, wie die Heilsversprechungen der Geothermie-Lobby.

Auf jeden Fall kam jetzt der „Weiße Ritter“ in Form von Daldrup ins Spiel. Selbstherrlich und arrogant sein Auftreten in Presse und Öffentlichkeit, jetzt, nachdem die Kritik an seinem Vorgehen immer lauter wird, plötzlich selbstmitleidig und, nach eigenem Bekunden, dünnhäutig. Offensichtlich ungeprüft hat sich der „Fachmann in Sachen Geothermie“ vermutlich, -für kleines Geld zwar-, ein faules Ei ins Nest legen lassen. Daldrup und seinen Spezialisten war offensichtlich entgangen, dass sich ausgehend vom Kraftwerk in nördliche Richtung bis Edesheim der Boden anhob. Das Ganze passiert nicht von heute auf morgen und mehr wie ein paar m3 Wasser sind dafür auch von Nöten. Die Gründe sind bis heute, 1Jahr nach dem einschneidenden Ereignis, immer noch nicht vollständig geklärt. Das Kraftwerk als Verursacher steht allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, fest.

Seit dem 13.03.2014 lebt eine ganze Region im Ungewissen, denn wie es mit dem Landauer GKW weitergehen soll, ist völlig offen. Die Verantwortlichen der Stadt, zunächst kämpferisch gestimmt, reagieren seit dem letzten Herbst nur noch sehr verhalten oder gar nicht, wenn es um Fragen zur Zukunft des GKW geht. Sie gesellen sich damit zur zuständigen Ministerin, Eveline Lemke (Grüne), die in ihrer spröden, hanseatischen Art bisher einer direkten Konfrontation mit den Landauer Bürgern auswich und Aussagen zur Lage unter dem Hinweis auf laufende Verfahren, aus dem Weg ging.

Doch was treibt eigentlich Daldrup? Der scheint damit beschäftigt zu sein, den Begriff Zeit neu zu definieren. Die inzwischen sprichwörtlichen 14 Tage bis zur Wiederinbetriebnahme der Anlage dauern im Daldrup´schen Universum inzwischen 365 Tage. Völlig losgelöst werkelt Daldrup auf dem Gelände vor sich hin. Was er dort tut, bleibt der Öffentlichkeit weitgehend verborgen und die zuständigen Behörden verschanzen sich, wie auch Fr. Lemke, hinter dem Hinweis auf laufende Verfahren oder strafrechtliche Ermittlungen, um unbequemen Fragen aus dem Weg zu gehen. Immerhin wurde bekannt, dass Daldrup „bereits“ ein ¾ Jahr nach der Abstellung immerhin, eine lange angeordnete Sondierungsbohrung in Angriff genommen hat. Ergebnis: Offen! Auswertungen von Bodenhebungskarten der Stadt Landau durch die „BI Geothermie Landau-Südpfalz“ haben ergeben, dass sich offensichtlich der Boden unter dem GKW seit der Abstellung um 112mm abgesenkt hat und jetzt 75mm unter dem Niveau von 1993 liegt. Diese Tatsache lässt die Vermutung zu, dass der Boden unter dem GKW vermutlich unterspült ist und sich weiter absenkt. Betroffen davon vermutlich auch der „Wohnpark am Ebenberg“.

Die Stadtspitze, konfrontiert mit diesen Ergebnissen, ist in die von ihr gewohnte „Schockstarre“ verfallen und schweigt sich aus. Die SGD-Süd gibt unqualifizierte Stellungnahmen ab und das Bergamt schweigt ebenfalls. Alles wie immer! Immerhin ist wieder einmal Ruhe eingekehrt am und um das GKW. Eine „konspirativ“ anberaumte Info-Veranstaltung der Stadt, zu der die Vertreter der BI offiziell nicht eingeladen waren, wurde zwischenzeitlich abgesagt. Neuer Termin: Offen!

Wie lange soll die Zeit der Ungewissheit noch dauern? Stellen Sie sich Ihrer Verantwortung Herr Oberbürgermeister und vor allem auch Sie Herr Bürgermeister Hirsch, denn Sie haben wesentlich mit dazu beigetragen, dass Daldrup in Landau Fuß fassen konnte.

Dem von Ihnen geäußerten Wunsch während der LGS Ruhe haben zu wollen, können wir leider nicht entsprechen. Sie können sicher sein, dass wir mit entsprechenden Aktionen auf das Landauer Dilemma aufmerksam machen werden, denn durch Ihr Nichthandeln bringen Sie die Gartenschau, die ja eine unbeschwerte Veranstaltung für alle Menschen sein soll, genauso in Gefahr, wie weiland durch das Ignorieren der Kampfmittelgefahr vor zwei Jahren.

Ihnen Hr. Daldrup gebührt unser Dank für 1 Jahr Ignoranz, 1 Jahr Ungewissheit, 1 Jahr Angst um unsere Sicherheit und unser Eigentum und für die Erkenntnis, dass politische Blindheit und Inkompetenz über dem Wohl des Bürgers steht.

Gez. Thomas Hauptmann

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