Geothermie Landau

Ehses allein 16.06.14

„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr muss gehen!“ – So empfindet man, in Abwandlung des bekannten Schiller Zitats, wenn man sich mit den Vorgängen um den Leiter des „Landesamtes für Geologie und Bergbau“ in Mainz beschäftigt. Es knirscht schon seit geraumer Zeit zwischen dem Leiter des LGB, Herrn Prof. Dr. Ehses und seiner Dienstherrin, der „Grünen“ Wirtschaftsministerin, Fr. Eveline Lemke. Der Verdacht liegt nahe, dass hier ein inzwischen unbequemer Mahner, in „die Wüste“ geschickt werden soll, weil die politischen Verhältnisse es für erforderlich erscheinen lassen. Die Wahl der angewandten Mittel scheint dabei allerdings sehr fragwürdig.

Doch treten wir einen Schritt zurück und versuchen etwas Licht ins Dunkel des politischen Ränkespiels zu bringen. Nachdem bei der letzten Landtagswahl eine Alleinherrschaft der rheinlandpfälzischen SPD nicht mehr möglich war, mussten die „Grünen“ als Mehrheitsbeschaffer mit ins Boot, was für diese das Schlucken nicht unerheblicher Kröten bei den Koalitionsverhandlungen bedeutete. Eine dieser Kröten war das Projekt Hochmoselbrücke, das die „Grünen“ in der Vergangenheit immer abgelehnt hatten. Die im Rahmen der besagten Koalitionsverhandlungen ins Amt der Wirtschaftsministerin gespülte Fr. Lemke, sah sich nun mit der undankbaren Aufgabe konfrontiert ein Projekt umsetzen zu müssen, das sie kurz zuvor noch heftig abgelehnt hatte. Diese 180°-Wende alleine ist schon schwer genug, dann aber noch die fundierten Bedenken eines ausgewiesenen Fachmanns wie Ehses, abwehren zu müssen, damit ist Fr. Lemke, wie auch in anderen Bereichen ihres Amtes offensichtlich, überfordert. Was kann man also tun, so war die Frage, will man den unliebsamen Kritiker, der in der Vergangenheit als treuer Verbündeter hochwillkommen gewesen wäre, loswerden.

Sicherlich ist es Spekulation, wenn man vermutet, dass man scheinbare oder tatsächliche Führungsschwächen der sperrigen Persönlichkeit Ehses, hochkochte und sich Verbündete im LGB suchte um diesen zu diskreditieren. Immerhin hat Ehses das Landesamt, offensichtlich ohne nennenswerte Beanstandungen, 14 Jahre lang geführt, warum also jetzt die Eskalation der Ereignisse? An dieser Stelle sei auch an die Führsorgepflicht der Dienstherrin Lemke ihrem Mitarbeiter Ehses gegenüber erinnert, der das Thema „Konfliktlösung“ als ehemaliger Unternehmensberaterin kein Fremdwort sein dürfte.

Prof. Dr. Ehses, der übrigens auch gegenüber dem Reizthema „Geothermie“ kritische Distanz warte, hat vor diesen Hintergründen keine Chance auf eine gerechte Behandlung auf sachlicher Basis. Fr. Lemke wird einen Weg finden, die unliebsame Personalie Ehses, treu dem „Peterprinzip“ folgend, bis zu seinem Ruhestand zu parken.

Alles in Allem ein weiteres Armutszeugnis einer mit Konflikten überforderten Rot/Grünen-Landesregierung.

Gez. Thomas Hauptmann

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