Geothermie Landau

Feuerwehreinsatz 05.08.14

Was nicht erwähnt wurde, ist die Tatsache, dass der Einsatz immerhin 2 Stunden dauerte, wie der Liste mit den aktuellen Einsätzen der Landauer Feuerwehr zu entnehmen ist. Für die Überprüfung eines Fehlalarms ist das eine sehr lange Zeit, gerade auch deswegen, weil die Anlage mit ortskundigem Personal, das im Umgang mit der Technik vor Ort, entsprechend geschult sein muss, besetzt war. Üblicherweise ist ein durch einen Fehlalarm verursachten Einsatz in wenigen Minuten erledigt.

Noch am nächsten Tag waren Feuerwehrschläuche auf dem Gelände ausgelegt, was zu Fragen Anlass gibt, wofür diese Verwendung gefunden haben.

Interessant ist, dass der Alarm wahrscheinlich durch einen der vorgeschriebenen Iso-Pentan-Melder ausgelöst wurde. Bei dem im Bericht erwähnten „Kältemittel“ kann es sich nur um das in einer Menge von 18t in der Anlage vorgehaltene Iso-Pentan handeln, das als Transmitter für die Stromproduktion benötigt wird. Auf Grund des dieser flüssiggasähnlichen Verbindung innewohnenden Gefahrenpotential und der großen Menge die in dem Kraftwerk benötigt wird, unterliegt der Betrieb der Anlage der Störfallverordnung.

Die BI verlangt schon seit der Abstellung des Kraftwerks im März, das Iso-Pentan aus der Anlage zu entfernen. Das ist auf Grund der Tatsache, dass die Anlage nicht dem in der chemischen Industrie geforderten und eingehaltenen Sicherheits-Standard entspricht, nicht ohne weiteres möglich. Es ist weder problemlos möglich die Verbindung in einen entsprechend gesicherten Behälter abzupumpen, noch die Rohrleitungen mit einem Inertgas, z.B. Stickstoff, zu spülen, um die Bildung explosibler Gemische mit dem Luftsauerstoff zu verhindern. Da Iso-Pentan auch wassergefährdend ist, darf es auf keinen Fall ins Grundwassergelangen, was bei der Landauer Anlage schwierig sein dürfte, dies sicherzustellen.

Bei den gegenwärtigen hohen Temperaturen, die deutlich über dem Siedepunkt des Iso-Pentans liegen, geht von der Anlage eine besondere Gefahr für die Nachbarschaft aus. Das im Rohrleitungssystem gefangene Iso-Pentan kann im Extremfall so hohen Druck aufbauen, dass bei einem Versagen der Sicherheitseinrichtungen (Sicherheitsventile) das Rohrsystem bersten kann. Käme es dann zu einer Explosion der leicht entzündlichen Dämpfe, wäre dies für die Anwohner fatal, denn es bestünde Gefahr für Leib und Leben.

Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit einer Undichtigkeit im Rohrsystem durch die wärmebedingte Ausdehnung am Tag und dem „Schrumpfen“ der Leitungen in der Nacht. An Schraubverbindungen (Flansche) kann es durch die mechanische Belastung zu undichten Stellen kommen, aus denen Iso-Pentan austreten kann. In wie weit die horizontalen Bodenbewegungen und die nicht in der gleichen Flucht erfolgte Rücktrift Schäden an der Anlage verursachten, ist nicht bekannt.

Da es auch bereits in der Vergangenheit Probleme mit der Umsetzung von Bestimmungen durch die Betreiberin geo-x gab, wie dies den Unterlagen der SGD-Süd zu entnehmen ist und die Zusammenarbeit zwischen der SGD-Süd und den Geschäftsführern der alten geo-x nicht immer reibungslos verlief, befürchten wir, dass die vorgeschriebenen, regelmäßigen Überprüfungen des Brandmeldesystems nicht in letzter Konsequenz durchgeführt und dokumentiert wurde. In wie weit die neue Eigentümerin der Betreibergesellschaft geo-x, die Geysir-Europe GmbH, ihren Betreiberpflichten nachkommt, entzieht sich unserer Kenntnis.

Die BI bezweifelt die Richtigkeit der Behauptung, der Einsatz sei durch einen Fehlalarm verursacht worden ist und verlangt eine umfassende Untersuchung des Ereignisses zur lückenlosen Aufklärung des Vorfalls. Wir erneuern an dieser Stelle unsere Forderung, das gefährliche Iso-Pentan endlich aus der Anlage zu entfernen und diese in einen sicheren Zustand zu bringen.

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