Geothermie Landau

Landau im Herbst 04.12.15

„Es geschieht nichts ohne die Information der Bürger!“ So oder so ähnlich versuchte zu Beginn der Landesgartenschau die Ministerpräsidentin des Landes, Frau Malu Dreyer (SPD), die Fragen der Landauer Bürger nach der Zukunft des Geothermie – Kraftwerks in Landau zu beruhigen. Frau Dreyer, die sich gerne in der Rolle der fürsorglichen Landesmutter gefällt, tatsächlich aber eine knallharte, machtorientierte Politikerin ist, reagiert selbstherrlich nach wie vor nicht auf Anfragen der Bürger und deren einzigen Interessenvertreter, der Bürgerinitiativen, auf Fragen nach der Zukunft des Landauer Schrottkraftwerks und dessen Insheimer Gegenstücks. Frau Dreyer und Ihre „Grüne“ Vertreterin Eveline Lemke schweigen!

Besonders unverständlich wird dieses Verhalten vor dem Hintergrund der Tatsache, dass ausgewiesene vermutliche Mitverursache am Landauer Desaster in der Presse breiter Raum eingeräumt wird um ihre längst widerlegten Behauptungen im schönsten Licht darstellen zu können. Allen voran Herr Dr. Lerch, der selbst bei seinen Kollegen in der Branche nicht den allerbesten Ruf genießt, schwadroniert immer noch über die Leistungsfähigkeit einer Technologie deren Wirkungsgrad den einer Dampflock nicht überschreitet. Herr Dr. Lerch, gegen den die BI Geothermie Landau – Südpfalz e.V. neben anderen „Experten“ die sich an der Landauer Anlage versuchten, Strafanzeige erstattet hat und gegen den die Staatsanwaltschaft wegen der zweifelhaften Lagerung radioaktiv kontaminierter Rohre ermittelt, gilt als „Strahlemann“ der Branche der seine vermutliche Inkompetenz hinter eloquentem Auftreten zu verstecken vermag. Das macht ihn „Maus“ tauglich und erlaubt ihm seine „Märchenstunde“ im Rahmen des „Maus Türöffner Tag“ ans jugendliche Volk zu bringen.

Ganz besonders fragwürdig ist das Verhalten der Verantwortlichen der Stadt Landau die mit der vielschichtigen Problematik hoffnungslos überfordert zu sein scheinen und deren einzige Angst darin zu suchen ist, dass die Vermarktung der Immobilien im benachbarten „Wohnpark am Ebenberg“ ins Stocken gerät. Es ist jämmerlich!

Momentan ist wieder Dynamik ins Geschehen um die im „Dornröschenschlaf“ liegende Schrottanlage gekommen. Am 30.11.2015 war ein „Großauftrieb“ rund um das Kraftwerk zu beobachten. Zu den Anwesenden Personen gehörten vermutlich Vertreter des Unternehmens „Daldrup“ und der Geschäftsführer der „Geysir Europe GmbH“, Herr Bems. In den vergangenen Wochen wurde das Wasser aus dem Löschteich, der auf städtischem Areal liegt, abgelassen und die als Damm ausgebildete Aufschüttung durchbrochen. Der Löschteich ist ein Teil des Sicherheitskonzepts und im Gefahrenabwehrplan genannt. Als Provisorium gedacht sollte dieser Teich bestand haben bis eine Löschwasserversorgung mittels Hydrant, Förderleistung 96m3 / h für zwei Stunden, erstellt ist. Es ist nicht bekannt, ob dieser Auflage der Gewerbeaufsicht im Rahmen der „Brandschutztechnischen Sicherheitsbetrachtung“ inzwischen entsprochen wurde. Immerhin finden jetzt südlich des Löschwasserteichs Bohrungen statt, die für Spekulationen Raum lassen. Eine Stromversorgung musste offensichtlich durch die ESW erst erstellt werden, da dieser Versorger das GKW vermutlich nur noch mit dem Strom zur Aufrechterhaltung der Funktion von Sicherheitseinrichtungen beliefert. Grund dafür ist die Tatsache, dass der Betreiber in der Vergangenheit die Rechnungen nicht bezahlte, was bei zwei Verfahren vor dem Landauer Landgericht in diesem Sommer offenbar wurde.

Wir wollen uns hier nicht in Spekulationen ergehen sondern stellen an dieser Stelle die folgenden Fragen:

  • Was hat es mit den aktuellen Aktivitäten am Kraftwerk in der Eutzingerstraße auf sich?
  • Warum werden seit dem 11.03.2015 keine Karten zu den Bodenveränderungen mehr ins Netz gestellt?
  • Haben sich die von uns festgestellten Bodenabsenkungen weiter entwickelt oder gar verstärkt?
  • Wurde das Iso – Pentan zwischenzeitlich aus der Anlage entfernt?
  • Bis wann können die Bürger der Stadt Landau mit einer umfassenden Information zur Zukunft der Landauer Anlage rechnen?

Wir werden wie bereits in der Vergangenheit praktiziert, diese Fragen an alle Verantwortlichen in Land und Stadt versenden und hoffen auf einen offenen Umgang mit diesem Thema.

An dieser Stelle wollen wir auch das Verhalten der Presse kritisieren. Leider bekommen die Vertreter der Geothermie – Lobby einen breiten Raum zur Veröffentlichung ihrer Argumente eingeräumt, die Bürgerinitiativen dagegen müssen um jeder Veröffentlichung regelrecht „betteln“. Ein besonders treffendes Beispiel stellt die Tatsache dar, dass die Aufstellung eines Forderungskatalogs zur Herstellung größtmöglicher Sicherheit durch die Bürgerinitiative in Insheim bisher durch die Presse nicht gewürdigt wurde. Das finden wir bedauerlich und werten dieses Vorgehen als Indiz für die Einflussnahme politischer Kräfte. Der Bürgerbeteiligung und der Pressefreiheit wird dadurch ein Bärendienst erwiesen.

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