Geothermie Landau

Stellungnahme zu den Plänen der Fa. Daldrup 04.07.14

Wir, die Vertreter der BI, distanzieren uns entschieden von den Ausführungen der Fa. Daldrup und betreiben weiterhin mit Nachdruck die dauerhafte Stilllegung des Kraftwerks und die Einstellung der staatlich subventionierten, zweifelhaften  Experimente im Zusammenhang mit der „Tiefen-Geothermie“ zu Lasten der Bürger, nicht nur im Oberrheingraben.

In diesem Zusammenhang sind auch die momentanen Aktivitäten der BI und der Gang der Fa. Daldrup in die Öffentlichkeit zu sehen, erfolgte dieser doch erst, nachdem die BI Informationen über Aktivitäten zur Vorbereitung zur Abteufung einer, schon länger geplanten, dritten Bohrung, die dieser zur Kenntnis gebracht worden waren, öffentlich machte und dadurch entsprechende Reaktionen bei der Stadt Landau auslöste. Offensichtlich sah sich Daldrup dadurch genötigt, sein monatelanges Schweigen zu brechen und den Weg in die Öffentlichkeit zu gehen.

Handlungsbedarf besteht auch bei der Positionierung der zuständigen Ministerin, Fr. Eveline Lemke (Grüne), im Sinne der Petition der Stadt Landau zum Wohle derer Bürger.

Es wird das Geheimnis von Daldrup bleiben, warum sich das Unternehmen über getroffene Anordnungen des Bergamts einfach hinwegzusetzen versucht und der Stadt Landau durch sein Handeln vor den Kopf stößt, womit es immer mehr an Glaubwürdigkeit verliert.

Laut einer Presserklärung plant die Fa. Daldrup das seit Frühjahr dieses Jahres stillgelegte Geothermie-Kraftwerk in Landau schnell wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Daldrup behauptet in dieser Erklärung, den Fehler gefunden zu haben und schnell, bis zum Spätsommer, das Kraftwerk wieder ans Netz bringen zu wollen

Damit geht die Betreiberin in Konfrontation zum Bergamt und den Verantwortlichen der Stadt Landau und versucht in einem Rundumschlag gleich die Vorgänger ESW und Pfalzwerke für das bekannte Desaster verantwortlichen zu machen. Ob diese eine Mitschuld tragen, muss im Interesse Aller sauber geklärt werden. Daldrup sollte allerdings dabei berücksichtigen, dass gerade wegen des unternehmerischen Risikos, er vor der Akquise den Zustand der Anlage offensichtlich nicht sorgfältig genug geprüft hat. Als erste Maßnahme wurde die „Bestec GmbH“, die den problematischen ORC-Kreislauf für die geo-x betrieben hat, vor die Tür gesetzt und der Vertrag mit dieser Pfalzwerke-Tochter gekündigt, besonders vertrauensbildend ist ein solches Verhalten nicht und schon gar nicht dazu geeignet, Akzeptanz für eine so problembehaftete Technologie, die bisher nur negativ in Erscheinung getreten ist, zu schaffen.

Für gänzlich unmöglich und für dreist betrachten wir, der Vorstand der BI, uns für die Interessen Daldrups instrumentalisieren und dadurch diskreditieren zu wollen und dafür Gespräche, die unter völlig anderen Voraussetzungen geführt wurden, heranzuziehen.

Werner Müller, 1.Vorsitzender, hatte zwei Gesprächskontakte mit Vertretern der Fa. Daldrup. Dabei ging es im ersten Gespräch um Fragen in der Sache der Beweissicherung im Zusammenhang mit Erdbeben-Schäden, am Gebäude von Herrn Müller, bei dem der Geschäftsführer von Geysir-Europe, Hr. Bems und der Anwalt der geo-x im Hause von Herrn Müller vorstellig wurden. Im Zusammenhang mit diesem Gespräch kam die BI in den Besitz einer ersten Karte mit den Bodenhebungen, die Hr. Müller bei diesem Gespräch ausgehändigt wurde, allerdings als Beweis für Senkungen(!).

Ein zweites, zufälliges Gespräch fand Anfang März am Tor des GKW, mit dem derzeitigen Geschäftsführer der geo-x statt, in dessen Verlauf Hr. Müller das überraschende Angebot unterbreitet wurde, die Schadensregulierung zu übernehmen. Im Gegenzug soll Müller den Widerstand gegen die Geothermie aufgeben. Herr Müller lehnte das Angebot in dieser Form spontan ab. Der Geschäftsführer der geo-x berichtete erst kürzlich Dritten über dieses Angebot.

Thomas Hauptmann, 2.Vorsitzender, hatte ebenfalls zwei Gespräche mit Vertretern der Betreiberin. Das erste Gespräch fand im Nachgang zum „Geothermie-Forum“ in Rohrbach statt und war durch den unbefriedigenden Auftritt von Herrn  Karl Daldrup motiviert, welcher auf dieser Veranstaltung keinerlei Aussagen zu den Plänen der Fa. Daldrup mit dem Landauer Kraftwerk, machte. Hauptmann, der sich schon länger mit der Frage des ordnungsgemäßen Betriebs des kritischen und für die Nachbarschaft gefährlichen ORC-Kreislauf beschäftigt, wollte auch in Erfahrung bringen, welche Maßnahmen die neue Betreiberin ergreifen wolle, um das Sicherheitsbedürfnis der benachbarten Anwohner des bereits vorhandenen und momentan sich rasch entwickelnden Wohngebiets, zu befriedigen. Eine Einsicht in die Akten der SGD-Süd, gab Anlass zu schlimmen Befürchtungen, was sich gegenwärtig durch die Aussagen von Daldrup zu bestätigen scheint. Das Gespräch fand zu einem Zeitpunkt unmittelbar vor der Eskalation der Ereignisse statt, als eine kurzfristige Stilllegungder kritischen Anlage, weder durch die Verantwortlichen von Stadt und Land angedacht, geschweige geplant war.

Das Gespräch mit Herrn Bems, das in konstruktiver Atmosphäre stattfand, brachte einerseits wertvolle Erkenntnisse über die vermutliche Strategie des Unternehmens Daldrup, dessen Schwerpunkt auf der Vermarktung von Wärme beruht, anderseits stellte Hr. Bems die geplanten Maßnahmen zur Überarbeitung der schon damals von ihm so bezeichneten schlechten oberirdischen Anlage dar, die sowohl in der Ausführung als auch im Umgang mit den Bestimmungen dringend neu aufgestellt werden müsse, was Daldrup plane. Ein Teil seines Konzepts sei es, Anregungen, auch von Hauptmann, dessen Schriftverkehr mit den Behörden und der Landesregierung ihm offensichtlich bekannt waren, umzusetzen und diesen, wie er es ausdrückte, „darüber schauen zu lassen“. Bei einem Weiterbetrieb der Anlage ist ein solches Vorgehen das zu erwartende Minimum an Sorgfalt, das die Landauer Bürger erwarten dürfen, genauso wie ein offener Umgang mit Problemen und einer schnellen Information der Nachbarschaft. Hr. Bems wirkte bei seinen Ausführungen kompetent. Daraus einen Beitrag zur Verbesserung der Akzeptanz ableiten zu wollen, ist vermessen und durch das Verhalten der Protagonisten der BI nach der Abstellung der Anlage hinreichend durch deren Aussagen in den Medien wiederlegt.

Das zweite Gespräch, 2 Tage nach der Abstellung des Kraftwerks, führte Hauptmann mit dem Geschäftsführer der geo-x, der über das vermutete Verhalten der alten Gesellschafter der geo-x, die ESW und die Pfalzwerke, sehr verärgert war, weil Daldrup davon ausgehen müsse, von diesen hereingelegt worden zu sein, was sein momentanes Verhalten erklärbar macht.

Über alle Gespräche haben die Vertreter der BI bei jeder sich bietenden Gelegenheit berichtet.

Bleibt die Frage, warum Daldrup zum jetzigen Zeitpunkt in dieser Eile Fakten schaffen will. Ein Grund dafür könnten möglicherweise wirtschaftliche Probleme sein. Immerhin ist die Förderung mit Bundesmitteln in der Höhe von 4,3Mio.€ immer noch nicht vom Tisch, was der Daldrup-Bilanz durchaus gut tun würde, flösse dieser Geldstrom in die Kassen des Unternehmens.

Abschließend sei angemerkt, dass die Presserklärung ein mit heißer Nadel gestrickter Rechtfertigungsversuch, angereichert mit etwas Reklame aus der PR-Abteilung, ist, der wegen seiner sachlichen Fehler, gerade in seine Aussagen zu den angeblich leicht zu behebenden Schäden, von den Fachbehörden spielend zu wiederlegen ist. Diesen kann man allerdings den Vorwurf nicht ersparen, auch wegen Lücken in der Gesetzgebung und fehlender Reglungen, was die Zuständigkeiten betrifft, eine Anlage, zu der keinerlei Erfahrungswerte vorlagen, mangelhaft kontrolliert zu haben. Wie könnte es sonst sein, dass Daldrup behaupten kann, der Schaden habe schon seit Jahren bestanden. Hier besteht akuter Handlungsbedarf.

Landau, den 03.07.2014

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