„Mitwirkung an einer möglichst baldigen Stilllegung des Geothermie-Kraftwerkes in Landau, Prüfung der Optionen für eine reine Wärmeauskopplung“
Quelle: Bürgermeister Hirsch,Punkt 6 der Presseerklärung vom 08.08.2014 im Rahmen der EnergieDialog-Woche
Wir baten Herrn Hirsch den offensichtlichen Widerspruch, das GKW abschalten zu wollen und gleichzeitig Wärme auszukoppeln, zu erläutern.
Hier seine Antwort (Gedächtnisprotokoll):
„Die Wärmeauskopplung sei unproblematisch und eine Lösung für die weitere Nutzung der Erdwärme. Wir planen einen Termin bei Frau Lemke in Mainz mit dem Landauer Stadtrat in dieser Sache“.
Kommentar der BI:
Offensichtlich hat Hr. Hirsch das Prinzip der Tiefen-Geothermie nicht verstanden, sonst würde er so eine Aussage gar nicht machen. Gerade der Transport des Tiefenwassers, das als Energieträger dient, ist der kritische Faktor der zu den Bodenbewegungen führte. Das Zurückpressen des Wassers nach seiner Nutzung in den Untergrund, das mit Druck erfolgen muss, ist das Problem, das zu den Hebungen und Horizontalverschiebungen führte.
Darüber hinaus bleibt Hirsch eine Antwort schuldig, wie eine auf die Produktion von Wärme ausgelegte Anlage, ganzjährig wirtschaftlich zu betreiben ist. Vergessen hat er auch die Tatsache, dass für die Wärmeversorgung eine 100%ige Redundanz vorgehalten werden muss, was den Betrieb auch dann nicht wirtschaftlicher macht, wenn die Pflicht zur Wärmeversorgung auf den Versorger abgewälzt wird. Unterm Strich bleibt es gleich, an wen der Endverbraucher das 1,5-2-fache für seine Wärmeversorgung bezahlen muss.
Hier stellt sich angesichts des oben gesagte nur die Frage, ob das Nuturschutzgebiet Ebenberg mit Gewächshäuern, Fischteichen oder Kühlhäusern zugebaut werden soll, um die Wertschöpfung eines Privatunternehmers zu optimieren.
Bürgermeister Hirsch:
„Das Landauer Kraftwerk hat dazu beigetragen, die Geothermie weiter zu entwickeln.“
Quelle: Herr Hirsch, 10.08.2014, Frühschoppen EnergieDialog-Woche
Kommentar der BI:
Fast wäre man geneigt dazu anzuerkennen, dass man offensichtlich gelernt hat, dass Negativergebnisse auch Ergebnisse sind, wäre da nicht die Tatsache, dass hier auf Kosten der Steuerzahler unter Inkaufnahme offensichtlicher sicherheitstechnischer Mängel, ohne Risiko für den Betreiber, jahrelang Forschungsarbeiten an einer Anlage, der selbst Geothermie-Fachleute handwerkliche Unzulänglichkeit attestieren (Dr. Lotz, Geo-Energy) betrieben wurde. Erst als die Ereignisse eskalierten und wirtschaftliche Interessen der Stadt bedroht waren, schlug die Stimmung um.
Herr Müller von der BI Landau bat Herrn Hirsch konkret den Beitrag zu benennen, zumal wir keinen positiven kennen. Hier seine Antwort (Gedächtnisprotokoll):
„Die Erkenntnisse und Erfahrungen von Landau sind in die Ausführung des Insheimer Geothermie-Kraftwerkes eingeflossen“
Herr Müller stellte die Ausführung von Herrn Hirsch umgehend richtig:
Das Insheimer GKW ist sogar nach Aussagen von Geothermie-Betreibern schlechter in der Leistungsfähigkeit als das schon schwache GKW in Landau. Es hat bereits in kurzer Zeit mehr Erdbeben erzeugt als die Landauer Anlage in der gleichen Zeit, mit erheblichen Schadensmeldungen von Insheim und Rohrbach bis nach Steinweiler.
Wegen unterschiedlicher Voraussetzungen, in Landau stellt die Förderbohrung einen Artesischen Brunnen dar, in Insheim muss das Tiefenwasser aus ca. einem halben Kilometer Tiefe gefördert werden, sind beide Anlagen überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Auch ist die beim GKW Insheim nachträglich geteufte Abzweigbohrung bei der Reinjektion, die angeblich Erdbeben vermeiden sollte und in ihrer Funktion in etwa mit einer 3. Bohrung vergleichbar ist, offensichtlich für eine bessere Reinjektion des Tiefenwassers, offensichtlich ungeeignet.
Die Geothermie ist auch keine erneuerbare Energiequelle, sie ist nicht grundlastfähig, nicht klimaschonend. Bei einem Wirkungsgrad von nur 5-7% werden bis zu 90% der dem Tiefenwasser entzogenen Energie durch Rückkühlung vernichtet und in die Umwelt abgegeben.
Schlusskommentar und Fazit:
Bei den Ausführungen von Herrn Hirsch erinnert man sich sofort an den Artikel in der FAZ vom gleichen Tag über Roland Koch –ehemaliger Ministerpräsident von Hessen und bei Bilfinger und Berger im beiderseitigem Einvernehmen ausgeschieden- der hier mehr als zutrifft.
Zitat:
„Sind Politiker nicht ohnehin Menschen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie über alles reden, aber von nichts etwas verstehen?"
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