Geothermie Landau

Blendwerk 12.09.16

Eindeutige Stellung hat er nie bezogen, der im letzten Jahr gewählte OB der Stadt Landau, Thomas Hirsch (CDU). Hirsch , durch seine zahlreichen Ehrenämter bestens mit der Landauer Wirtschaft vernetzt, übt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der „Energie – Südwest AG“ (ESW) eine wichtige Funktion bei dem Energieversorger aus, der immer noch 10% der Anteile am Betreiber des Geothermie – Kraftwerks, der „geo-x GmbH“, hält.

Nun versucht Hirsch in trauter Einigkeit mit dem Vorstand der ESW, Thomas Wa0muth, den Eindruck zu erwecken beide hätten die Möglichkeit einer schnellen Wiederinbetriebnahme des in 2014 havarierten GKW mental in weite Ferne gerückt. Anlass dazu bietet der „erste Spatenstich“ zur Errichtung einer Heizstation auf dem der Stadt gehörenden Areal des in 2015 aufgelassenen Löschwasserteichs in unmittelbarer Nachbarschaft zum GKW.

Nach der Aussage von Hirsch und Waßmuth wird diese, mit zwei Gas beheizten Kesseln bestückte Anlage, in erster Linie dazu benötigt das von der ESW betriebene Wärmenetz im sich entwickelnden „Wohnpark am Ebenberg“ ausreichend mit Wärme versorgen zu können. Die bereits seit Jahren im Betrieb befindliche Anlage im Wohngebiet „Quartier Vauban“ reicht dazu offensichtlich nicht mehr aus.

Das ist nach Meinung der „BI Geothermie Landau – Südpfalz e. V.“ nur die halbe Wahrheit und zeichnet bewusst ein schiefes Bild der tatsächlichen Verhältnisse.

Sollte das GKW mit verringerter Leistung, wie von Waßmuth im Frühjahr 2016 angedacht, wieder in Betrieb gehen, ist eine Zusatzheizung zur Abdeckung der Spitzenlast zwingend erforderlich, reichte doch schon die projektierte Leistung der Anlage, die allerdings nie erreicht wurde, schon nicht aus um die notwendige Wärmemenge zur Verfügung stellen zu können. Mehr noch, der Netzbetreiber ESW der die 100%ige Versorgungssicherheit garantieren muss, braucht ein ausreichend leistungsfähiges Redundanzkraftwerk um seiner Verpflichtung gerecht werden zu können. Nach Aussage von Waßmuth denkt sein Unternehmen auch darüber nach das bislang ölbefeuerte Netz des Mannheimer Energieversorgers „MVV“ das ausschließlich das Wohngebiet „Cité Dagobert“ mit Wärme versorgt, zu übernehmen. Auch das ist ein Grund ausreichend Kapazitäten an klassisch betriebenen Heizungsanlagen bereitstellen zu müssen.

Warum Hirsch und Waßmuth das marode GKW noch nicht aufgeben wollen liegt vermutlich einerseits an den komplizierten Vertragsverhältnissen aus der Zeit als der ESW noch 50% der Anteile an der „geo-x GmbH“ gehörten, anderseits an den Bedingungen die als Grundlage für eine erfolgte Förderung durch das Land erfüllt sein müssen. Nach Meinung der Landauer BI steht hier die ESW massiv unter Druck, nicht zuletzt weil sie vermutlich mit Regressforderungen der mittels Anschlussverpflichtung ans Netz der ESW gezwungenen Kundschaft rechnet. Zwar droht Daldrup, dem in letzter Konsequenz das GKW gehört, immer wieder einmal mit Schadensersatzklagen, war mit seinen Vorstößen bisher allerdings nicht erfolgreich.

Die „BI Geothermie Landau – Südpfalz e. V.“ ist darüber empört wie sowohl der Stadtchef Hirsch, als auch der ESW Vorstand Waßmuth mit dem leidigen Problem umgehen. Die verniedlichende Darstellung ein Leck sei die Ursache für die Abstellung im März 2014 gewesen, unterschlägt die Tatsache, dass sich ein Geländestreifen vom GKW ausgehend bis nach Edesheim angehoben hat und es dadurch vermutlich zu zahlreichen Schäden an Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen gekommen ist. Unstrittig ist die Grundwasserverunreinigung durch den Austritt von giftigem und aggressivem Tiefenwasser aus der leckgeschlagenen Bohrung.

Das Alles scheint für Hirsch und Waßmuth nicht Grund genug zu sein endlich Fakten zu schaffen und durch Ausschöpfung aller Möglichkeiten eine Wiederinbetriebnahme zu verhindern. So wird munter weitergewurstelt, denn die jüngst genehmigte Verlängerung des Hauptbetriebsplans für das Kraftwerk war jedenfalls beiden Herren bislang keine Silbe wert.

Gez.

Thomas Hauptmann

2. Vorsitzender BI Geothermie Landau – Südpfalz e. V.

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