Geothermie Landau

Freigabe für Bohrungen 16.06.14

Irrtum oder irreführende Darstellung, diese Frage stellt sich bei der Lektüre des oben genannten Artikels auf der Titelseite der „Reinpfalz“ vom 12.06.2014. Darin ist von einer Bohrtiefe von 70m die Rede, die die nun genehmigten Erkundungsbohrungen abgeteuft werden sollen. Das las sich in der Vergangenheit anders und war auch von den Vertretern des Bergamts anders zu hören. In deren Verlautbarungen war immer von Bohrungen bis in 500m Tiefe die Rede, da das Vorhandensein einer vermuteten Leckage in einer Tiefe von ca. 400m eruiert werden sollte.

Was ist also richtig und entspricht den Tatsachen? Für große Teile der Landauer Bürger ist eh nicht nachvollziehbar, warum sich die angekündigte Suche nach der Ursache für die, im Übrigen, nicht unerheblichen Bodenhebungen und Horizontalverschiebungen so lange hinzieht und die verantwortliche Ministerin, Eveline Lemke (Grüne), sich zur Zukunft des Kraftwerks immer noch in Schweigen hüllt. Nach der Veröffentlichung einer Simulation, die die Ergebnisse der Satelliten gestützten Messungen wiedergibt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kraftwerk zumindest Mitverursacher der Ereignisse ist, fast zur Gewissheit geworden. Darüber hinaus drückt sich die Landesregierung immer noch um Aussagen zur Schadensregulierung und lässt die Geschädigten im Ungewissen.

Daran ändern auch nichts die im Wirtschaftsausschuss von Fr. Lemke getätigten Aussagen, in denen diese einerseits Geduld bei der Ursachenuntersuchung anmahnt, andererseits ein zügiges Vorantreiben der Ursachenforschung versprach, wie in der „Rheinpfalz“ vom 13.06.2014 zu lesen war. Spielt hier die entscheidungs- und konfliktscheue Ministerin der „Grünen“ auf Zeit, in der Hoffnung, dass sich die Gemüter beruhigen werden? Die als Argument für ihr zurückhaltendes Agieren angeführte Befürchtung, die Firma Daldrup könne Schadensersatzforderungen stellen, geht an den Realitäten vorbei und lässt die Tatsche außer acht, dass die Probleme mit der von Anfang an umstrittenen Landauer Anlage, schon lange bekannt waren, bevor Daldrup 90% der Anteile an der Betreiberin geo-x erwarb. Es ist dem unternehmerischen Risiko zu zurechnen, wenn Daldrup nicht sorgfältig genug prüfte, bevor er dies Akquise tätigte, über deren Konditionen sich sowohl die Fa. Daldrup als auch die Landesregierung in Schweigen hüllt. Soll dieses Defizit jetzt der Allgemeinheit untergeschoben und damit unliebsame Probleme „sozialisiert“ werden?

Fr. Ministerin Lemke wird nur dann den Druck aus dem Kessel nehmen können, wenn sie endlich Maßnahmen, die zur endgültigen Stilllegung des Geothermie-Kraftwerks in Landau führen, ergreift und Fakten schafft. Es wird Zeit, dass die nicht unerheblichen Fördermittel zurückgefordert und die großzügig gewährten Landesbürgschaften endlich zurückgenommen werden, damit das Risiko auch bei denen liegt, die für das ganze Desaster verantwortlich sind. Das Heraufbeschwören der Möglichkeit einer dritten Bohrung ist das falsche Signal, genauso wie das Hin und Her bei der Zuweisung bei den Verantwortlichkeiten. Die Stadt Landau und ihre Bürger haben ein Recht auf klare Verhältnisse.

Wir, die BI-Geothermie Landau/Südpfalz, fordern Sie deshalb auf: „Tun Sie was Fr. Lemke!“

Gez.: Thomas Hauptmann                                                         2.Vorsitzender

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