In Insheim soll also die Welt in Ordnung sein und Landau ist das Forschungslabor. Was soll man dazu sagen. Die aktuelle Berichterstattung redet der Geothermie-Lobby nach dem Mund und bereitet damit offensichtlich den Einstieg zum Ausstieg der Landauer Stadtspitze und die Abkehr von der vollmundig formulierten Resolution des Stadtrats vor.
Nachdem der Mehrheitseigner des Landauer Kraftwerks, in letzter Konsequenz ist das Josef Daldrup, vor Kurzem verkündete, die Anlage noch in diesem Jahr wieder ans Netz bringen zu wollen, hat eine Phase der Geheimdiplomatie eingesetzt die Schlimmes befürchten lässt. Als im November bekannt wurde, dass ein lange angemahntes Gespräch zwischen dem Stadtvorstand und der zuständigen „Grünen“ Ministerin Lemke unter Ausschluss des Stadtrats telefonisch mit OB Schlimmer bereits stattgefunden hat und Bürgermeister Hirsch (CDU) offensichtlich mit Daldrup Kontakt hatte, haben wir, die BI-Geothermie Landau/Südpfalz, die größten Befürchtungen, dass sich der Wind im offiziellen Landau wieder pro Geothermie gedreht hat.
Nach dem Bekanntwerden der Bodenbewegungen in Landau versuchte der Stadtvorstand die BI für seine Zwecke zu instrumentalisieren und kündigte eine enge Zusammenarbeit an. Davon kann keine Rede mehr sein. Nicht nur die Landauer Bevölkerung lässt man im ungewissen, auch wir, die Interessenvertreter der Geschädigten, sind von Informationen durch offizielle Stellen zur momentanen Entwicklung abgeschnitten.
Sehen wir einmal davon ab, dass die Insheimer Anlage bei weitem nicht so reibungslos funktioniert, wie das die Betreiberin glauben machen will, ist das Vorgehen der geo-x im Einklang mit dem Bergamt nur noch als Grenzwertig und unakzeptabel zu bezeichnen. Wie immer versucht der Betreiber durch scheinbar offensives Vorgehen bei der Darstellung, eine Sicherheit zu suggerieren, die aus den durchgeführten Maßnahmen nicht abgeleitet werden kann. Die Prüfung der Dichtheit der Rohrtour, korrekt Druckhalteprüfung genannt, mittels eingebrachtem „Plug“ und einem Drucktest ist schlicht Augenwischerei. Schon kurz nach der Abstellung des Kraftwerks lies der Betreiber angeblich mittels geeigneter Prüfmethode die Dichtheit beider Rohrtouren durch eine Fachfirma überprüfen und zwar bis in die tatsächliche Fördertiefe von ca. 3500m und nicht nur bis 850m, wie dies in dem Bericht beschrieben wird. Daldrup und seine Betriebsleitung vor Ort unterschlägt dabei geflissentlich, dass eine Sondierung des vermuteten Lecks im Betonmantel, dem sogenannten „Ringraum“ immer noch nicht durchgeführt wurde. Der beantragte und offensichtlich genehmigte Injektionstest hat sicherheitstechnisch eine ganz andere Qualität. Er dient letztendlich dazu festzustellen wie und in welchem Maß die Re-Injektionsbohrung bei einer Wiederinbetriebnahme „stimuliert“ werden muss. Im Klartext bedeutet das Fracking am Rande eines Wohngebiets!
Nach wie vor legen die verantwortlichen Stellen keine belastbare, umfassende Analyse des Grundwassers vor und beabsichtigen offensichtlich auch nicht ein umfassendes Monitoring, das nicht nur auf zwei vom Betreiber selbst gebohrten Messpunkten besteht, durchzuführen.
In Insheim ist die Situation ähnlich. Still und leise wurde der Hauptbetriebsplan der Anlage verlängert. Angeblich funktioniert die Anlage problemlos, was nicht nachvollziehbar ist. Die beobachteten Wartungsintervalle verkürzen sich immer mehr und die Stillstands-Zeiten nehmen zu. Die auf einem Gelände in der Nähe des GKW-Insheim, das vermutlich als Zwischenlager für Schrott und Leergebinde genutzt wird, gelagerten, ausgebauten Rohrschüsse machen einen abgezehrten Eindruck, was auf massive abrasive Korrosion rückschließen lässt. Offensichtlich versucht der dortige Betreiber der oxidativen Korrosion und dem, durch den hohen Chlorid Ionen-Anteil bedingten Lochfraß, mittels massivem Inhibitor-Einsatz Herr zu werden. Die auf dem Gelände abgestellten Stützcontainer (IBC) sprechen für sich. Geeignete Inhibitoren, das sind Rostschutzmittel, für Eisenmetalle basieren in der Regel auf Phosphorsäure.
Insgesamt gesehen also Blendereien durch die Verbreitung von Halbwahrheiten zum Zwecke der Täuschung der Öffentlichkeit. Es steht zu befürchten, dass die sprichwörtlichen „Wendehälse“ bereits mit der Drehung des Kopfes begonnen haben.
Gez.
Thomas Hauptmann
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