Geothermie Landau

Leserbrief vom 18.12.2013 RHEINPFALZ 19.12.13

„Ja es wird!“ kann hier nur die Antwort sein. Die Gemeinden Insheim und Rohrbach wären gut beraten, wenn sie mit ihrem Budget sparsam haushalten würden und nicht das Geld des Steuerzahlers für dieses zweifelhafte Unterfangen, das wirklich keiner braucht, buchstäblich aus dem Fenster zu werfen oder besser gesagt in der Erde zu vergraben.

Mittlerweile pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass die Energiegewinnung mittels geothermischer Wärme doch nicht das Ei des Kolumbus ist. Selbst bei den politischen Eliten in Land und Bund scheint ein Umdenken eingesetzt zu haben. Krampfhaft versucht deshalb die Geothermie-Lobby einen Bedarf zu generieren, den es so nicht gibt. Welcher Hausbesitzer wird eine funktionierende Heizungsanlage, ausgestattet mit moderner Brennwerttechnik und einer Lebenserwartung, die die planerische Standzeit für ein Geothermie-Kraftwerk locker übersteigt, gegen eine Fernwärmeversorgung tauschen, die darüber hinaus durch das Vorhalden einer 100%igen Redundanz erheblich teurer ist wie die Versorgung mit Erdgas?

Im benachbarten Landau hat man ein anderes Vorgehen praktiziert, im Glauben den Stein der Weisen gefunden zu haben. Mittels Studien, die lange vor dem Bau des GKW in Auftrag gegeben wurden, ermittelte man an Hand rein hypothetischer Annahmen einen Bedarf, von dem auch die Geothermie-Lobby zum damaligen Zeitpunkt gar nicht wissen konnte, ob er mit dem Geothermie-Kraftwerk überhaupt abgedeckt werden kann. Eigentlich ein genialer Schachzug, man schafft selbst künstlich einen Bedarf den es nicht gibt, um eine Rechtfertigung für den Bau einer hochsubventionierten Anlage zu haben. Dieses Vorgehen erinnert an den berühmten Verkäufer, der auch einem Inuit in Grönland einen Kühlschrank verkaufen kann. Schon 2004 wurden Interessenten an Immobilien in den benachbarten Wohngebieten im Landauer Süden mit „sanftem Zwang“ in langfristige Wärmelieferungsverträge gezwungen, obwohl es in den betroffenen Bestandsgebäuden funktionierende Heizungsanlagen gab. Was den städtischen Verantwortlichen nicht bekannt zu sein scheint, oder ganz einfach ignoriert wird, ist die Tatsache, dass hier Monopolstrukturen geschaffen werden, da es für die angeschlossenen Abnehmer praktisch einen Zugang zum freien Markt nicht mehr gibt, wenn sie sich an einen Versorger gebunden haben.

Es wird Zeit, dass diesem Treiben auf Kosten der Steuerzahler, auch mit dem Blick auf die Sicherheit, Einhalt geboten wird, um einen einmal politisch gewollten Irrtum künstlich am Leben zu erhalten.

Gez. Thomas Hauptmann

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