Geothermie Landau

Mikrobeben in Holland gefährden ganze Landstriche an der Deutsch-Holländischen Grenze 20.02.15

Auf den ersten Blick haben die Veröffentlichungen in den Medien nichts mit der Tiefen-Geothermie im Oberrheingraben zu tun. Aber nur auf den ersten Blick, denn liest man aufmerksam die Artikel in der Presse, erkennt man schnell die Duplizität der Ereignisse. So berichtet „Die Rheinpfalz“ vom 19.02.2015 in ihrem Wirtschaftsteil im Artikel „Gasstreit in den Niederlanden“ über massive Probleme der Bevölkerung mit Mikrobeben, die durch die exzessive Erdgasförderung verursacht, rund um Groningen hervorgerufen werden.

Die beschönigende Bezeichnung „Mikrobeben“ lässt den leidgeplagten Bürger in der Nachbarschaft zu den bereits existierenden oder geplanten Geothermie-Anlagen im Oberrheingraben hellhörig werden, denn die unzulässige Verniedlichung war bisher immer eines der Hauptargumente der Geothermie-Lobby um die tatsächlichen und von den Kritikern befürchteten Auswirkungen zu relativieren und zu entkräften. Selbsternannte „Hauruck-Ökologen“ vom Schlage eines Josef Daldrup, bekannt als der Mann dessen Bierglas niemals wackelt, schwadronieren permanent von der Ungefährlichkeit der „Tiefen-Geothermie“, allein zum Zwecke der eigenen Gewinnoptimierung. Lästige Kritiker werden da schnell gerne einmal diffamiert und in die Ecke der Unverbesserlichen gestellt. Doch jetzt bestätigt der „Nationale Sicherheitsrat“ in den Niederlanden auf Grund von Untersuchungsergebnissen die Befürchtungen der Bürger und kommt zu dem Schluss: (Zitat) „Gewinn war Behörden und Unternehmen demnach wichtiger als die Sicherheit der Bürger“. (Zitat Ende).

Auch in Deutschland verlässt sich die Politik allzu oft auf die Versprechungen der angeblichen Heilsbringer im Namen der Energiewende und degradiert sich damit zum Handlanger unternehmerischer Profitinteressen zu Lasten der Bürger. Dabei werden gerne Äpfel mit Birnen verglichen nur um eine Technologie salonfähig zu machen, die sich nur durch hochgradige Subventionierung rechnet und die Unzulänglichkeiten des Bergrechts schamlos ausnutzt.

Genau wie in Holland bei der Gasförderung wird bei der „Hydrothermalen Geothermie“ dem Untergrund Masse entzogen. Im Gegensatz zu einer reinen Förderung kommt hier allerdings erschwerend hinzu, dass das abgekühlte Tiefenwasser mit hohem Druck wieder in den Boden zurückgepresst wird. Ein weiterer, potentieller Verursacher von Beben. Die Landauer Bürger können ein Lied davon singen und trotz aller Warnungen und der Erfahrungen mit den Bodenbewegungen, scheint der Landauer Stadtvorstand vor Daldrup zu kuschen und sich vom „Nein“ zur Wiederinbetriebnahme des seit 11 Monaten abgestellten GKW im Süden Landaus wieder verabschieden zu wollen.

Interessant für potentielle Investoren und Käufer von Immobilien im sich entwickelnden Wohngebiet in der Nachbarschaft zum GKW in Landau sind die Berichte der Groninger Bürgerinitiative. Diese sollten die Warnungen ernst nehmen, in denen von (…) „schiefen Türen, klemmenden Fenstern und Rissen in den Wänden“ (…) die Rede ist und die (…) „50000 Wohnungen und 24 Kirche“ (…) als geschädigt benennt. Insgesamt sind 25000 Bürger unmittelbar von Schäden betroffen, die sich durch den Untersuchungsbericht bestätigt sehen.

(…) „Dort steigt die Angst vor dem ganz großen Erdstoß“. (…) schreibt „Die Rheinpfalz“ weiter und beruft sich auf die „staatliche Aufsichtsbehörde für Minen“, die (…) Beben der Stärke 4 bis 5 (…) als realistisch einschätzt.

Auch in den Niederlanden war es ein langer Weg der Erkenntnis, der beschritten werden musste, doch im Gegensatz zu Deutschland setzt dort ein Umdenken ein, obwohl der Faktor „Profit“ immer noch eine große Rolle spielt und die Durchführung notwendig erscheinender Maßnahmen zu behindern scheint.

Es wäre interessant was Josef Daldrup zu diesen Berichten sagt, denn ein Teil seiner Wertschöpfungskette ist die Belieferung großer Gewächshausareale im Nachbarland mit Erdwärme. Profitiert hier Daldrup vom Nebeneinander von Gas-Förderung und Geothermie? Den Verantwortlichen in Deutschland, allen voran die Rheinland-Pfälzische Wirtschaftsministerin, Eveline Lemke (Grüne), sei die Lektüre der oben erwähnten Presseberichte dringend empfohlen. Es bleibt zu hoffen, dass die politisch Verantwortlichen die Weisheit besitzen die richtigen Schlüsse zu ziehen und endlich einen Schlusspunkt hinter das Kapitel „Tiefe Geothermie“ im Oberrheingraben setzen.

Gez.: Thomas Hauptmann

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