Geothermie Landau/ Insheim:
Wie das SWR-Fernsehen zur Verbreitung von Geothermie-Propaganda missbraucht wird.
Am 29.02.12 sendete die Landesschau einen Bericht über die Geothermie-Kraftwerke Landau und Insheim
http://www.swr.de/landesschau-rp/-/id=122144/xv79gj/index.html
Mit Halbwahrheiten und irreführenden Darstellungen soll dem Zuschauer offenbar die „Neuerfindung der Tiefen Geothermie“ am Beispiel vom entstehenden Geothermie-Kraftwerk in Insheim vermittelt werden. Die mit der Thematik offensichtlich überforderte SWR-Redaktion sendet die irreführenden Aussagen ohne zu recherchieren und kritisch zu hinterfragen.
Hier einige Aussagen und unsere Stellungnahme:
1. „Die Tiefe Geothermie (TG) ist nachhaltig und eine Alternative“
Die TG zählt nicht zu den erneuerbaren Energien. Das Tiefenwasser-Reservoir kühlt mit der Zeit ab und benötigt mehrere hundert Jahre um die Ausgangstemperatur wieder zu erreichen. Die Wärme des Tiefenwassers resultiert zu 70-80% aus radioaktiven Zerfallsprozessen.
Mit einem Wirkungsgrad von 5-7% bei der Stromerzeugung ist die TG auch keine alternative Energiequelle.
2. „Das GKW Landau arbeitet nicht mehr wirtschaftlich, weil der Druck reduziert werden musste“
Nur durch die im Vergleich zur Windenergie unverantwortliche Einspeisevergütung und Investitionsförderung des Staates und somit der Steuerzahler, träumt man bei den Betreibern von der Wirtschaftlichkeit der TG. Fundierte, eigenständige Wirtschaftlichkeit sieht anders aus. Der Geothermie-Strom ist auch in Zukunft unbezahlbar. Die Lernkurve ist nahezu nicht mehr steigerungsfähig.
3. „ Landau war und ist ein Forschungsobjekt“
Auf Kosten der Bevölkerung „forschen und lernen“ die Geothermie-Verantwortlichen und die selbsternannten Experten, die bisher noch keinen Nachweis über Ihre Kompetenz oder ein funktionierendes Kraftwerk erbrachten.
Jeder Handwerksmeister muss seine fachliche Qualifikation zur Führung seines Betriebes nachweisen. Und die Geothermie-Betreiber in Landau und Insheim?
Herr Professor Frieder Häfner, bis 2007 Direktor des Instituts für Bohrtechnik und Fluidbergbau der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, im Zusammenhang mit der Erdwärme für SuperC, bringt es auf den Punkt:
Einer meiner Kollegen hat einmal gesagt, das Hauptproblem der Geothermie seien die „begeisterten Dilettanten“. Bundes-und Landesregierungen fördern bis heute ähnliche Projekte, die Ihnen von solchen Wissenschaftlern als innovativ verkauft werden. Das Streben nach“ Drittmitteln um jeden Preis“ ist weit verbreitet, gerade auf dem Sektor der regenerativen Energien im Zeitalter der Energiewende. (….)
( Quelle: www.aachener-zeitung.de/news/hochschule-detail-az/..)
4. „Ein Netz von Messstationen, betrieben von einem unabhängigen Fachunternehmen“.
Dieses „unabhängige“ Fachunternehmen wird vom Betreiber bezahlt. Das Bergamt in Mainz macht mit der Beauftragung des Betreibers, ohne Skrupel, den Bock zum Gärtner.
Das Unternehmen ist mit der Geothermie-Branche verflochten. Insider der Szene berichten: „Die messen und veröffentlichen schon so dass es passt. Wenn es nicht passt sind es dann auch schon mal Betriebsgeheimnisse“
Dr. Fritschen ( DMT)am 27.05.2010 bei der Informations- und Diskussionsveranstaltung MAGS in Hannover, nachdem über Schadensmeldungen aus Insheim über induzierte Erdbeben bei Zirkulationstests im April 2010 und Schadensmeldungen berichtet wurde:
„ Wir haben in Insheim nichts gemessen. Die Leute die sich jetzt melden, wollen nur Ihre alten Risse zu Geld machen“
So werden betroffene Bürger , die Ihre Schäden anmelden, öffentlich kriminalisiert.
Siehe hierzu auch den Lageplan Insheim über Schadensmeldungen
5. „ Im Internet können auch Gegner die Daten des Messnetzes einsehen“
Nahezu 90% der Messergebnisse werden im Rahmen der „Qualitätssicherung“ gelöscht. Wie schlecht muss wohl die Qualität der Daten sein? Die Darstellung ist nicht transparent. Nicht ersichtlich ist beispielsweise, welche Stationen defekt bzw. welche aktiv sind.
Der Arbeitstag des Messnetzes beginnt in der Woche gegen 8 h und endet in der Regel um 17-18 h. Am Wochenende ruht in der Regel auch das Messnetz.
Einige kritische Werte werden nicht veröffentlicht.
6. „In Insheim wurden keine bedenklichen Erdstöße registriert“
Allein von 2009-2010 wurden 10 induzierte Erdbeben in Insheim registriert. Die Beben im April 2010 wurden sogar als „kleine Erschütterungen“ angekündigt und ohne die Auswirkungen beherrschen zu können, durchgeführt. Eine nicht mehr steigerungsfähige Verachtung der Bevölkerung ?
Einige Schadensmeldungen erreichten auch die BI Landau.
Die Beben hatten sogar Auswirkungen auf die Nachbarorte Landau-Mörlheim, Landau-Süd, Herxheim, Rohrbach, Steinweiler und Impflingen.
7. „ Sauberer Strom“
Erst am 10. Februar berichtete stolz Herr Dr.Szablinski, geofuture GmbH, im Rahmen einer Veranstaltung der Pfalzakademie im Geothermie-Kraftwerk Landau: “Den gewonnen Strom speisen wir zu 100% ins Netz ein“.
Somit wird bestätigt was alle bereits wissen: Zur Deckung des ca. 40%igen Eigenbedarfs
( Pumpen, Rückkühlung) am erzeugten Strom, wird billiger Industriestrom ( es darf auch Atomstrom sein) eingesetzt. Hier wird aus Industriestrom „sauberer Strom“.
Da nur ca. 10-13% (netto 5 bis 7 % ) der Ressourcen genutzt werden kann (bis zu 90% der Wärme geht als Abwärme verloren) widerspricht die Stromerzeugung dem Lagerstättenschutz.
Zwar wird bei Wärmeauslagerung (Fernwärme) der Gesamt-Wirkungsgrad besser, allerdings ändert das nichts an der Verschwendung bei der Stromerzeugung. Denn die Abwärme aus der Stromerzeugung kann auch dann nicht genutzt werden, wenn Fernwärme parallel ausgelagert wird.
8. „ Der neue Weg in Insheim könnte ein Kompromiss sein“ ( Frau Lemke)
Bei den Geothermie-Risiken Erdbeben mit Gefährdung von Eigentum der Bevölkerung, mögliche Landabsenkungenn, Umweltgefahren, Unwirtschaftlichkeit und fehlende Sinnhaftigkeit, kann es keine Kompromisse geben.
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