Geothermie und Wärmeplanung in Landau
Stellungnahme der Bürgerinitiative Geothermie Landau- Südpfalz e.V. zum Artikel
von Sebastian Böckmann, Rheinpfalz vom 28. Mai 2024
Böckmann verbreitet mal wieder Unterstellungen und falsche Behauptungen und irreführende Aussagen. Bekannt ist, dass er unsere schriftliche Stellungnahmen sogar manipuliert.
Auf Facebook der Rheinpfalz werden kritische Kommentare zu seinen Auslassungen weiterhin gelöscht.
Unsere Stellungnahme zu
Wir spielen nicht, schon garnicht mit VULCAN. Wir lassen uns auch nicht vereinnahmen. Das Thema
ist für uns alle zu ernst um es auf die Spielebene zu bringen. Wir vertreten unabhängig die
Interessen der derzeitigen und zukünftigen Geothermie-Betroffenen.
2. „Grundsatzdiskussion“
Die von OB Geißler uns unterstellte Grundsatzdiskussion entbehrt jeder Grundlage und musste wohl
als Ausrede zur Ablehnung der BI-Teilnahme erfunden werden. Hier wird deutlich was die Bürger-
beteiligung in Landau Wert ist. Der OB Geißler hat sich mal wieder blamiert.
3. Unser Informationsblatt zur sogenannten Informationsveranstaltung Wärmewende in
Landau, siehe beigefügte Anlage
Über die vom Kraftwerk ausgehenden Gefahren ( z. B. Grundwassergefährdung durch korrodierte
Verrohrung) hat die Stadt die ihre Bevölkerung zeitnah zu informieren.
Wir unterstellen, dass die Verantwortlichen in der Stadt über die Stilllegung und deren Ursachen
informiert war. Es paßte aber nicht zur Situation in Landau und zu den Interessen von VULCAN.
In dem von Böckmann zitierten „Flugblatt“ ist keine Frage an VULCAN enthalten. Also von
Böckmann frei erfunden.
4. „Müller schürt Ängste“
Der Unterzeichner und seine Mitstreiter in der BI Landau und im Bundesverband der
Bürgerinitiativen zeigen die Gefahren und Risiken der TiefenGeothermie auf. In Landau und an
anderen Orten im Oberrheingraben sind leider schon einige Gefahren und Risiken Realität
geworden. Böckmanns Aussage könnte federführend von VULCAN beeinflußt worden sein.
5. „ Müller liegt mit den 280 km Fernwärmeleitungslänge in Landau falsch“
Hier irrt Böckmann! Die Leitungslänge wurde von Frau Weinbach in der 34. Sitzung des
Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen am 7.05.24 genannt!
6. „ Müllers Horrorzahl ist falsch“
280 km x 5.000,00 €/m ( Kosten von ausgeführten Leitungsnetzen im Raum München)
ergeben nun mal 1,4 Milliarden €
7. „ Wärmeübergabestationen sind billiger als Wärmepumpen“
Nicht nachvollziehbare, unbelegte Aussage von Böckmann.
8. „ Unseriös mit Vendenheim Stimmung zu machen“
Vendenheim wurde von der BI im Zusammenhang mit der Info-Veranstaltung Wärmewende und in
unserem Info-Blatt mit Fragestellungen nicht erwähnt. Vendenheim ist allerdings ein weiteres
Beispiel für die Gefahren der TiefenGeothermie mit Schäden auch in der Ortenau.
Zusammenfassung: Es entsteht der Eindruck, Böckmann vertritt die Interessen von VULCAN und der Geothermie-Lobby und versucht alles, um die ehrenamtlich tätigen Vertreter der Interessen der Bürgerinnen und Bürger in Misskredit zu bringen. Das wird ihm nicht gelingen. Bei uns melden sich über den Böckmann-Artikel empörte Rheinpfalz-Leser und wollen sogar die Rheinpfalz abbestellen.
Auf Facebook werden kritische Kommentare von der Rheinpfalz gelöscht.
gez. Werner Müller 1. Vorsitzender Bürgerinitiative Geothermie Landau-Südpfalz e. V.
www.geothermie-landau.de
„Infoveranstaltung“ Wärmewende in Landau
Die Bürgerinitiative Geothermie Landau-Südpfalz e.V. hatte als Vertreterin der Interessen der Bürgerinnen und Bürger von Landau ihre Mitwirkung bei dieser Veranstaltung angeboten. Leider war dies von der Stadt Landau nicht gewünscht. So sieht die Landauer Bürgerbeteiligung in der Praxis aus.
Unsere Besorgnis:
a) Kommunale Wärmeplanung setzt zu 100% auf unzuverlässige, umweltgefährdende und klimabelastende Geothermie, ohne Plan B !
34 Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen am 7.05.2024
b) Geothermie-Wärmeplanung- Fernwärmenetz-bisher u.a. ohne Kostenanalyse für Endverbraucher, ohne Finanzierungsplan
Netzdaten:
Netzlänge 280km
- Kosten pro Meter: ca. 5.000,00 €, Kosten von ausgeführten Fernwärmenetzen
- Anschlusskosten: ca. 15.000,00 bis 20.000,00€
- Netzausbau: 6-8 km pro Jahr
- Kosten pro km ca. 5 Millionen €
- Kosten bei 280 km ca. 1,4 Milliarden€ !!
- Monopolstellung der EnergieSüdwest
- Anschlusszwang?
OB Geißler am 5.05.24 an den Stadtrat: „ Eine Anschlussverpflichtung ist nicht
auszuschließen“
Frau Weinbach im Bauausschuss am 7.05.24: „ Es wird keinen Anschlusszwang geben“
Vorab ein Link zur Sendung des Bayerischen Rundfunks der die Problematik trifft, mit dem Titel
„Bürger in der Geothermie-Falle“
Quelle: quer, Bayerischer Rundfunk https://youtu.be/baGkMb2hVSs
Um den vermutlich einseitigen und irreführenden Darstellungen von Sachverhalten entgegenzuwirken, stellen wir nachfolgend Fragen zusammen. Wir bitten Sie daher freundlich bei der Veranstaltung kritische Fragen an die Referenten und den Veranstalter zu stellen.
Anschlusszwang:
Frage: Die Aussagen von OB Geißler und Frau Weinbach sind widersprüchlich und verunsichert die Bürgerinnen und Bürger. Was gilt jetzt?
Kommunale Wärmeplanung
Zu jeder seriösen Planung wird im Rahmen der möglichen Umsetzung parallel ein Finanzierungsplan und hier speziell eine Kostenanalyse für den Endverbraucher erstellt.
Frage: Warum wird dies hier nicht durchgeführt.? Bitte keine Ausrede wie beispielsweise
„Wir haben noch keine Kostenzusammenstellung“
Kein Plan B
Frage: Wie können die politisch Verantwortlichen in Landau eine Wärmeplanung ohne Plan B und ohne Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger umsetzen und nur den Interessen einer fragwürdigen Privatfirma folgen?
Das Geothermiekraftwerk wurde vor über einem Jahr vom Bergamt stillgelegt.
Das Tiefenwasser des Kraftwerkes ist die Grundlage für die Wärmeabgabe und für die Lithium-Extraktion.
Frage:
Warum wurde erst nach Anfrage des SWR- nach fast einem Jahr Stillstand- die Bevölkerung unklar informiert?
Frage: Was wusste die Stadtverwaltung?
Das Bergamt verweist zur Informationspflicht auf den Betreiber.
Vulcan will keine Aussage über die Situation des Kraftwerkes Landau geben.
Hier sieht man bereits wie Verantwortung hin und hergeschoben wird.
Frage: Was konkret unternimmt die Stadt um Gefahren und Risiken von der Bevölkerung abzuwenden? Wer übernimmt die Wertminderung von Immobilien?
Versicherungen des Betreibers sind im Ernstfall wertlos.
Erdbeben
Die von VULCAN angekündigten Fördermengen zur Lithium-Extraktion können eine Serie von Erdbeben auslösen, deren Intensität um das Mehrfache wie 2009, 2010 ausfallen könnte. Die Bevölkerung wird dies sicherlich nicht akzeptieren. Die Wärmeversorgung ist gefährdet.
Frage: Welche Alternativen hat die Stadt Landau?
Frage: Falls VULCAN das Interesse an der Lithium-Extraktion verliert oder in Insolvenz geht,
wie hat die Stadt Landau vorgesorgt. Wo sind die Verträge und Vereinbarungen und welche Sicherheiten sind vorhanden?
Tiefenwasser ( irreführende Bezeichnung: Thermalwasser)
Tiefenwasser ist eine Giftbrühe und nicht vergleichbar mit Thermalwasser.
Auf dem Gelände der VULCAN-Extraktionsanlage ist ein Abluftrohr erkennbar.
Frage: Wird hier das Tiefenwasser entgast? Welche klimaschädlichen Gase werden in die Umwelt abgegeben?
Frage: Wieviel Wärme wird bei der Stromerzeugung ( zur angeblichen klimaneutralen Lithium-Extraktion erforderlich) über die Rückkühlanlage vernichtet und in die Umwelt abgegeben?
Inwieweit wird unser Klima in Landau hiervon‚ beeinflusst?
Mit freundlichen Grüßen
Bürgerinitiative Geothermie Landau-Südpfalz e.V.
Werner Müller, 1.Vorsitzender
Thomas Hans, 2.Vorsitzender
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