Geothermie Landau

Studie KIT 22.03.22

Die Studie des KIT zeigt deutlich die noch ungelösten Probleme bei der Lithium-Extraktion

auf und entlarvt die derzeitige

Lithium-Propaganda.

Quelle: „ Herausforderungen und Chancen für die Lithiumgewinnung aus geothermalen Systemen in Deutschland“

 

Hier die wichtigsten Passagen:

Zusammenfassung:

(…) Eine große Anzahl an Extraktionmethoden wurde im Labor validiert. Eine Skalierung zu einem industriellen Prozess fehlt bisher. Der Technologie-Reifegrad beträgt für alle evaluierten Methoden maximal TRL 6.

Dabei bleibt die tatsächliche Umsetzung der Extraktion die zentrale

Herausforderung mit zahlreichen standortspezifischen Hürden.

Das nutzbare Volumen des geothermalen Fluids und die gegenläufig zu optimierenden Parameter übertägiger Verweilzeit und Extraktioneffizenz sind die Schlüsselparameter für das Prozessdisign. Sie kontrollieren die verfahrenstechnisch zu bewältigenden Volumenströme und damit die Größe der Reaktionsgefäße. Die für die Extraktion potentiell nötigen Anpassungen der Betriebsparameter können zu einem Anstieg des Scalingpotential führen. Der verfahrenstechnische Einsatz von Säuren und Basen erhöht zusätzlich die Korrosivität des Fluids. Eine für den Rohstoffabbau normalerweise essentielle Bewertung der Ressource bezüglich ihrer Größe und der Nachhaltigkeit ihrer Bewirtschaftung fehlt bisher(….)

 

Sollte der Durchbruch zum industriellen Prozess gelingen, müssen für die Umsetzung noch folgende standortspezifische techno-ökonomische Schlüsselfragen geklärt sein:

- Wie groß ist das Reservoir und wie nachhaltig kann es bewirtschaftet werden?

- Wie verhält sich die Lithiumkonzentration über die Zeit während der Produktion?

- Welche Extraktionmethode macht aufgrund der Fliudchemie am meisten Sinn?

- Sind die gegenläufigen Schlüsselparameter Extraktioneffizenz und übertägige Fluidverweilzeit am Standort optimierbar?

   Ist dieses Deign in den Anlagenprozess integrierbar?

- Wie groß sind die Volumenströme, die sich aus den verfahrenstechnischen Behandlungen ergeben. Sind diese zu bewältigen?

  Welcher Materialensatz zu welchem Preis ist notwendig?

- Welche Infrastrukturen müssen aufgebaut werden?

- Müssen Betriebsparameter der Anlage (Temperatur, Druck) für die Extraktion angepasst werden?

- Wie hoch ist der Energiebedarf?

- Wie entwickelt sich das Scalingpotential in allen Anlagenkomponenten durch die Kopplung der Lithiumextraktion?

- Welchen Einfluss hat die Extraktion (evtl. mit Vorbehandlung) auf den Chemismus des Fluids?

  Wie wirkt sich dies auf das Reservoir und die Anlagenkomponenten aus?

- Welche Stoffe werden dem Fluid zugegeben? ( Inhibitoren, Extraktraktionsmedien, etc.)

  und entfernt (Rohstoff, Co-Präzipitat , Scaling)?

  Ist dies mit der rechtlichen Lage vereinbar?

- Welche Stoffe und Mengen fallen zur Entsorgung an?

 

Die Autoren:

Valentin Goldberg(a) (z), Tobias Kluge (b), Fabian Nitschke(a)

 

(a) nstitut für Angewandte Geowissenschaften, Professur Geothermie und Reservoir-Technologie, KIT)

 

(b) Institut für Angewandte Geowissenschaften , Professur Geochemie und Lagerstättenkunde, KIT

 

(z) Korrespondierender Autor: valentin.goldberg@kit.edu

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