Geothermie Landau

VULCAN: Geothermiekraftwerk Insheim 31.01.23

Geothermie Insheim /Landau

 

Vulcan stellte die Planungen im Herxheimer Finanzausschuss am 19.01.2023 der Öffentlichkeit vor und verhöhnte dabei die besorgte und von der Geothermie betroffene Bevölkerung.

 

VULCAN: Vom Geothermiekraftwerk Insheim erzeugte

         induzierte Erdbeben sind ein „Event“ (1)

Anwesende Vulcan-Mitarbeiter: Herr Weimann (zugeschaltet) Herr Zeilinger (Vortragender), Frau Herfurth,

Stichworte: CO2-freie Wärme und Lithium, Tiefenwasser-Pipeline, Frischwasserverbrauch, Erdbeben normaler Betriebsablauf, Ampelregelung, neuer Standort mit neuen Bohrungen, Gewerbesteuer, Verantwortung der Ratsmitglieder

 

Frau Bürgermeisterin Braun begrüßte Vulcan und eröffnete die Veranstaltung. Nur Stadtratsmitglieder durften im Rahmen der Gemeinderatssitzung Fragen stellen. Die zahlreichen Zuhörer nicht.

Das ist die bekannte bürgerfeindliche Strategie, um kritische Fragen aus dem Zuhörerkreis zu unterbinden und der Versuch aus der Veranstaltung eine Vulcan-Jubelveranstaltung mit irreführenden , einseitigen und widersprüchlichen Informationen im Interesse von Vulcan zu machen.

Zu einer offenen, transparenten Veranstaltung fehlt wohl der Mut. Wir hoffen, dass die Wähler bei der anstehenden Wahl des neuen Verbandsbürgermeisters dies entsprechend würdigen.

 

Hier die wesentlichen Auslassungen in Kurzfassung von VULCAN:

 

Erdbeben:

Herr Zeilinger, ohne Mikrofon, leise und schnell sprechend:

„Habe mich über Rheinpfalz Überschrift von heute 19.01.23„ Geothermiekraftwerk läßt die Erde beben“, geärgert“

 

Unsere Stellungnahme:

Dass Herr Zeilinger von VULCAN sich ärgert bedauern wir sehr, zumal das Ärgernis vom VULCAN -Geothermiekraftwerk ausgelöst wurde.…

Zwischenzeitlich erhielten wir die Info, dass der GF vom Insheimer VULCAN GKW die umliegenden Bürgermeister anschrieb: Sie sollen sich wegen den Erdbeben keine Sorgen machen. Weiterhin informierte man uns über die spürbaren Auswirkungen des Geothermie-Bebens am 17.01.23 in Impflingen: Das Dachgebälk knirschte und die Erschütterung war deutlich zu spüren.

 

Das Insheimer GKW ist für seine zahlreichen Erdbeben bekannt, siehe hierzu unsere Anlage „ Lageplan“, veröffentlicht am 18.01.23 auf www.geothermie-landau.de

 

Wieder einmal werden die induzierten Erdbeben schön geredet und die Bevölkerung irregeführt.

Die veröffentlichte Magnitude nach der Richterskala ist kein Maßstab für die Auswirkungen an der Erdoberfläche, zumal es sich hier um Flachbeben aus 2.000 bis 4.500m Tiefe und nicht um natürliche Erdbeben aus ca. 10.000m handelt. Auch einem Laien muss einleuchten, daß bei gleicher Energie, die Auswirkungen auf der Erdoberfläche bei deutlich unterschiedlichen Herdtiefen nicht gleich sein können. Die Geothermielobby nutzt die Unkenntnis in der Bevölkerung und bei manchen Journalisten ( z.B. Rheinpfalz, Sebastian Böckmann), die Magnituden kleiner 2 schön zu reden bzw. als Mikrobeben zu verharmlosen. Dabei ist bekannt, daß viele kleine (getriggerte) Erdbeben zu einem großen Schadbeben führen können. Auch können viele wiederholte kleinere Beben an der Infrastruktur und Gebäuden leicht zu Schäden führen.

 

CO2-freie Wärme:

VULCAN:

Wir wollen CO2 -freie Wärme für Herxheim und Landau zur Verfügung stellen.

 

Unsere Stellungnahme:

Belege für die nicht mögliche CO2-freie Lithiumgewinnung:

In der „Ökologischen Analyse und Bewertung der Umwelteffekte effizienzsteigernder Maßnahmen von ORC-Geothermieanlagen“ vom UmweltBundesamt sind auf Seite 49 die CO2-Äquivalente bei Isopentan mit netto 19 t/GWh und brutto mit 201 t/GWh angegeben.

Das Umweltbundesamt berichtet in ihrer Emissionsbilanz 37/2019 unter Primärenergiebezogene Emissionsfaktoren der geothermischen Stromerzeugung von insgesamt 171,59 g/kWh CO2-Emissionen

Mit welchem Strom werden die Pumpen im GKW gespeist ?:

Auch mit Industriestrom aus überwiegend Kohle? Mit welchem Strom wird die Nachbearbeitung in Frankfurt durchgeführt?

Es fahren 20 Tanklastzüge pro Tag ( oder später noch mehr?), über die Eutzinger Strasse in Landau durch ein Wohngebiet. Die Erschütterungen durch die schweren Züge werden die von Erdbeben genervten Anwohner noch zusätzlich ertragen müssen.

Wie wurden die Rohre, Pumpen, Ventile Rückkühlanlage in der Geothermieanlage hergestellt?

CO2-frei? Sicherlich nicht.

Gewinnung von LITHIUM aus Thermalwasser mithilfe von Strom-und Wärme, die aus Erdwärme stammen und somit eine erneuerbare Energie sind?

Hier fehlt der Beleg für die obige Aussage.

In der Regel wird für den Eigenstrombedarf für Pumpen und Rückkühlung der preisgünstigere Industriestrom aus überwiegend Kohle- , Atom- oder Gaskraftwerken verwendet. Die Stromgestehungskosten für 1 kWh-Strom aus Geothermie belaufen sich im Mittel auf 37 ct/kWh ( Quelle: Wissenschaftlicher Endbericht der gec-co, Juni 2019)

Aus Industriestrom wird Öko-Strom. Geothermiekraftwerk stromgeführt: Eine Stromwaschanlage

 

Pipeline Insheim- Landau :

Vulcan:

Insheim soll dieses Jahr auf Wärmeabgabe umgerüstet werden und mit dem neuen Standort „ Am Schleidberg“ und dem GKW Landau mit Pipelines Vorlauf und Rücklauf unterirdisch verbunden und die Trassen sollen unterhalb der Wirtschaftswege installiert werden. Für den neuen Standort sind 2 ha geplant. Es sollen mehrere Bohrungen niedergebracht werden. Es soll kein Kraftwerk

entstehen.

Unsere Stellungnahme:

Mit der angeblichen CO2-freien Wärme sollen die Gemeinden für die Zustimmung zu den Geothermiekraftwerken gewonnen werden. In Insheim ist ein Vorstoss der Pfalzwerke für ein Nahwärmenetz vor Jahren bereits an den hohen Kosten und dem Desinteresse in der Bevölkerung grandios gescheitert.

Bei den Planungen lässt man jedoch bisher die hohen Kosten für die dafür notwendigen Wärmenetze außer acht bzw. verschweigt sie gänzlich. Ein Trassenmeter Wärmeleitung kostet, wie jüngste Beispiele aus Bayern aufzeigen ganze 2.000 - 5.000 Euro:

„Die Kosten dafür sind freilich horrend: Verbundleitungen mit einem halben Meter Durchmesser kosten circa fünf Millionen Euro pro Kilometer, das Verteilernetz schlägt mit bis zu zwei Millionen Euro pro Kilometer zu Buche.“

Hinzu kommt, dass ein redundantes Kraftwerk, meist befeuert mit Gas, auch bei der Vernetzung von Landau und Insheim erforderlich wird, um die Versorgung zu gewährleisten. Es gibt Beispiele aus der Vergangenheit, wo beide Kraftwerke wegen Störungen abgeschaltet waren. Wenn nun in Zukunft die Tiefenwasserdurchflussmengen extrem für die Lithiumförderung erhöht werden, ist mit weiteren und starken Beben zu rechnen. Dies könnte zur Abschaltung der Kraftwerke führen.

 

Frischwasser-Verbrauch bei der Lithiumextraktion:

Die Studie des KIT zeigt deutlich die noch ungelösten Probleme bei der Lithium-Extraktion

auf und entlarvt die derzeitige Lithium-Propaganda.

Quelle: „ Herausforderungen und Chancen für die Lithiumgewinnung aus geothermalen Systemen in Deutschland“

Hier wird deutlich welche Frischwassermengen zur Lithiumextraktion erforderlich sind.

https://www.geothermie-landau.de/artikel/lithium-aus-dem-oberrheingraben.html

Dr. Kreuter erzählte noch Mitte 2022 auf eine Frage „Woher soll das Frischwasser kommen“:

Man nehme Flusswasser und Regenwasser.

Jetzt erzählt VULCAN man würde das Wasser im Kreislauf fahren und hätte dies im Labor getestet.

Unsere Stellungnahme:

Wieder ein unbelegte nicht verifizierbare Behauptung, möglicherweise um die Frischwasser-Diskussion zu beenden.

 

Hier der Link zu Geothermie und Lithium mit den Aussagen von Dr. Kreuter

https://www.geothermie-landau.de/artikel/geothermie-und-lithium.html

 

 

VULCAN: Um stärke Beben zu vermeiden, wurde in der Mediation das Ampelsystem vereinbart. Die Erdbeben waren im Bereich 1 und haben keine Gefährdung dargestellt.

 

Unsere Stellungnahme:

Mit der Ampelregelung lassen sich keine Erdbeben verhindern. Die Mediation und die teilnehmenden Bürgerinitiativen hatten keine Legitimation, irgendeine Vereinbarung zu treffen. Einer der Wortführer räumte bereits ein, dass die Teilnahme ein Fehler war. Noch heute mißbrauchen die Betreiber und das Bergamt in Mainz diese angebliche Vereinbarung mit den Bürgerinitiativen. Nicht teilgenommen haben die BI Steinweiler und die BI Landau.

 

TG-Projekte lösen unbestritten induzierte Erdbeben aus. Experten bekräftigen, dass auch größere Erdbeben ausgelöst werden können. Professor Ritter vom KIT hält das Ampelsystem, mit dem man diese Erdbeben kontrollieren will, für nicht sicher.

Zitat aus einem Artikel des Deutschlandfunks vom November 2022:

„Gibt es denn Beispiele, wo diese Ampeln funktioniert haben?“ „Im Moment wüsste ich jetzt ehrlich gesagt keines.“ Joachim Ritter ist Geophysiker am Karlsruher Institut für Technologie. Er ist skeptisch, ob sich spürbare Erdbeben bei der Geothermie im Rheingraben sicher verhindern lassen. „Wir wissen von Projekten, wo wir diese Mikroseismizität gesehen haben und aus verschiedensten Gründen wurde eben dann nicht gestoppt, sondern es wurde weitergemacht. Teilweise war es versehentlich, teilweise, wie es vermutlich in Frankreich war, wurden da einfach grobe Fehler begangen.“

 

Neuer Standort mit Geothermie-Bohrungen

VULCAN:

Zwischen Landau und Insheim soll ein neuer Bohrplatz  von 2ha, aber ohne Kraftwerk, östlich der Autobahn-Abfahrt Landau Süd entstehen und über Vorlauf-und Rücklauf-Leitung mit Insheim und Landau verbunden werden. In den Leitungen soll normales Wasser fließen und über Wärmetauscher von dem Tiefenwasser erwärmt werden.

Das Gelände will man von der Gemeinde Herxheim erwerben.

Diese Bohrungen werden zusätzliche Erdbeben auslösen. Völlig ungeklärt ist, wie stark sich solche zueinander nahen Bohrungen gegenseitig hinsichtlich der Erdbebengefahr beeinflussen können.

 

Fragen vom Fraktionsvorsitzenden der Grünen Herr Müller an Vulcan:

 

Herr Müller war im Gegensatz zu den übrigen Gemeindevertretern gut vorbereitet und mit der Problematik vertraut. Er appellierte eingangs an seine Kollegen im Rat Verantwortung zu übernehmen.

 

Herr Müller:

Wo geht die Gewerbesteuer hin?

 

VULCAN:

Herr Weimann berichtet, man sei mit der Finanzbehörde in Kontakt und versuche die Gewerbesteuer

dort zu zahlen, wo die größte Investition erfolgt, also in Insheim.

Unsere Stellungnahme:

Wieder ein VULCAN-Märchen zur Beruhigung der Gemeinde Herxheim?

Das kann man glauben oder auch nicht. Es fehlt mal wieder der Beleg.

 

Herr Müller:

Die Lithium-Extraktion benötigt nach Aussage des KIT sehr viel Trinkwasser und Energie. Weiterhin entgast sich CO2 aus dem Tiefenwasser.

Herr Weimann:

Die Aussagen des KIT sind überholt. Vulcan extrahiert im Labor bereits und unter Druck . Das Wasser zur Extraktion wird im Kreiskauf gefahren und dabei aufbereitet. Bei der Extraktion

bleibt genug Energie übrig.

Unsere Stellungnahme:

Wieder Aussagen ohne konkrete Angaben und Belege.

 

Herr Müller: Wer haftet im Schadensfall?

Vulcan:

Wir haben eine mehrstufige Schadenabdeckung:

Wir sind versichert. das ist gesetzlich vorgeschrieben. Sollte die Deckungssumme nicht ausreichen, haften wir mit dem Firmenvermögen.

Unsere Stellungnahme:

Nicht belastbare, unkonkrete Aussagen. Nur soviel: Bei Insolvenz der Betreibergesellschaft ist auch der Versicherungsschutz weg.  Die Versicherungssummen der Geothermie-Betreiber liegen meist bei ca. 25 bis 50 Millionen €. Im Vergleich: Ein KFZ wird in der Regel mit 100 Millionen € versichert. Fazit: Die Vulcan-Aussagen zur Versicherung sind wertloses Geschwätz.

 

Unsere Fragen an VULCAN

Stichworte:

Erdbebenrisiko, Erfolglose Versuche von Dr. Kreuter und gescheiterte Projekte.

https://www.geothermie-landau.de/artikel/fragen-an-vulcan.html

 

(1)Definition: Was ist ein "Event"?

Veranstaltungen aller Art. Ursprünglich und i.e.S. versteht man unter Event "besondere" (einzigartige, spektakuläre, unvergessliche, …) Veranstaltungen.

Ausführliche Definition im Online-Lexikon

1. Begriff: Veranstaltungen aller Art, die durch Inszenierung, Interaktion zwischen Veranstalter, Teilnehmer und Dienstleistern sowie multisensorische Ansprache erlebnisorientierte Kommunikationsbotschaften an die Zielgruppe herantragen. Der Begriff Veranstaltung bezeichnet ein organisiertes, zweckbestimmtes, zeitlich begrenztes Ereignis, an dem eine Gruppe von Menschen vor Ort und/oder über Medien teilnimmt.Quelle: Prof. Dr. Hans Rück, FH Worms

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