Geothermie Landau

WAGHÄUSEL 08.08.22

WAGHÄUSEL

 

PRESSEZENSUR FÜR DIE TIEFENGEOTHERMIE-SKEPTIKER

 

RATHAUS UNTERSAGT HARMLOSE MEINUNGSÄUSSERUNG

 

Im ungleichen Kampf zwischen David und Goliath wird eine neues Kapitel aufgeschlagen.

Die IG Tiefengeothermie als kleiner David ist jetzt sogar mit Pressezensur belegt worden. Die Vertretung der zahlreichen Waghäuseler Tiefengeothermie-Skeptiker muss sich mehr denn je gegen die Front der Starken und Mächtigen: gegen die Deutsche Erdwärme, Wirtschafts- und Finanzstarken, Investoren, Sponsoren, Berater, Stadtverwaltung, OB, Gemeinderatsmehrheit stemmen. Und jetzt als weitere Steigerung: die Pressezensur!

 

Welches „Vergehen“ hat sich die IG mit ihrer eingereichten (und nun untersagten Presseveröffentlichung) schuldig gemacht? Prüfen Sie selbst. Der (harmlose) Text, den wir (wie die Parteien und Wählervereinigungen) im Mitteilungsblatt der Stadt Waghäusel veröffentlichen wollten, lautet:

 

„Sorge um Lithiumabbau in Waghäusel

 

Immer wieder werden wir, die Bürgerinitiative, auf das Thema Lithiumabbau angesprochen, das bei dem Tiefengeothermieprojekt eine Rolle spielt.

 

Unsere MEINUNGSÄUSSERUNG dazu:

 

Wie die eigentliche Bohrung, so benötigt auch die Lithiumextraktion unbestritten zusätzliche Mengen an Frischwasser. Die Lithiumunternehmen streben, wie nachzulesen ist, hohe Fließraten und große Bohrtiefen an, neuerdings auch mit Mehrfachbohrungen.

Wie aus der Presse zu entnehmen ist, benötige die Lithiumförderung allein 50 % der gewonnenen Energie. Zusammen mit einem niedrigen Wirkungsgrad der Tiefengeothermie würde dies – unseres Erachtens jedenfalls - eine ohnehin geringe Energie-Erzeugung noch unwirtschaftlicher machen.

Neue Batterietechnologien ohne Lithium sind, so jedenfalls die Meinung der IG-Mitglieder und Unterstützer, ökologischer, ökonomischer und serienreif.

 

Wir fordern daher:

 

Die Lithiumförderung im Oberrheingraben muss untersagt werden. Letztendlich mag der Lithium-Abbau auch in Deutschland und in der Region für den Betreiber zu einem wirtschaftlichen Erfolg führen. Aber das darf nicht der einzige Gesichtspunkt sein. „Es dürfen bei Bewertungen von technischen Neuerungen nicht allein wirtschaftliche und finanzielle Aspekte gesehen werden“, so IG-Sprecherin Karin Linowski-Rother. „Wir jedenfalls meinen, auch gewisse Risiken und Nachteile für die Umwelt und für die Bürger zu erkennen.“

 

WAS VERSTEHT MAN UNTER ZENSUR?

 

Zensur sei der Versuch der Kontrolle der Information. Durch restriktive Verfahren sollen Medien kontrolliert werden, um die Verbreitung unerwünschter Inhalte zu unterdrücken oder zu verhindern“, heißt es im Internet.

 

In vielen Ländern nimmt die Pressezensur zu. Jetzt auch bei uns im Kleinen? Gibt es kein Gerechtigkeitsempfinden mehr? Der eine darf, der andere nicht?

 

Die Stadt – im konkreten Fall der neugewählte OB – beruft sich auf die Richtlinien fürs Mitteilungsblatt (§ 3.2). Aufgeführt werden dort als Ablehnungs-Begründungen:

- Fehlender Bezug zu Waghäusel

- Angriff auf Dritte

- Verstoß gegen gute Sitten

- Verleumdungen

- Inhaltlich falsche Aussagen

 

IST DIESE VORGEHENSWEISE GEGEN UNS FAIR?

 

Was hat uns ein wohlwollender Ratgeber empfohlen? Alles „Anstößige“ in unseren Artikeln einfach weglassen. Begriffe wie Tiefengeothermie, Erdwärme, Erdbeben, Bohrturm, Trinkwasser, Bohrlärm, Lithium, Risiko, Nachteil, Gefahr und weitere 130 unerwünschte Wörter nicht verwenden. Der Rest des Textes wie „und“ und „auch“ dürfe großzügigerweise veröffentlicht werden, auch neue Wörter wie „gut“, „super“ und „ideal“.

 

Vielen Dank.

 

Eure

IG Tiefengeothermie im Landkreis Karlsruhe

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