Geothermie Landau

Interessenvertreter der Geothermie 13.06.22

Anmerkungen zur Anhörung „Geothermie in Landau“ am 31.05.2022

 

Überwiegend Interessenvertreter der Geothermie präsentierte die Landauer Stadtverwaltung als

(nicht unabhängige) „Experten“

 

Von der Stadt Landau beauftragter „externer Gutachter“ entpuppte sich als Geothermieunternehmer

 

 

Aktuell: Gemeinde will keine Lithiumförderung

 https://www.rheinpfalz.de/startseite_artikel,-gemeinde-will-keine-lithiumf%C3%B6rderung-_arid,5366817.html

 

Im Vorfeld informierte die Stadtverwaltung den Stadtrat einseitig mit einem Zeitungsartikel des Mannheimer Morgen, geprägt von Propaganda der Lithium-Lobby. Wir haben den Eindruck, dass die Verwaltung mehr die Interessen der Geothermie-und Lithium -Lobby vertritt, als die Interessen der

Bürgerinnen und Bürger und mißachtet vorsätzlich Klimaschutz und Umweltschutz.

 

Nicht angesprochene Themen:

  1. Radioaktivität: Das wird bisher schön geredet. Auch das Bergamt beruft sich gerne auf ein sogenanntes, (wertloses) Gutachten des TÜV Süd.

                               Quelle:https://www.geothermie-landau.de/artikel/fragwuerdiges-dampf-gutachten.html

Die BI Landau, bereitet Messungen von Cäsium CS 135/137-ein Indikator für Radioaktive Substanzen in der Erde und im Wasser mittels einem RFA-Spektrometer- vor. Die Proben werden im Umfeld des Kraftwerkes gezogen.

                        Quelle:  https://www.umweltanalysen.com/radioaktivitaet/caesium-137/

 

  1. Versicherung: Der Betreiber geox GmbH, nach unseren Recherchen mit einem Stammkapital von nur 25.000,00 € könnte bei einem Schadensfall in Millionenhöhe sich mit einer Insolvenz aus der Verantwortung ziehen. Wir fordern je nach Projektumfang eine selbstschuldnerische Bankbürgschaft in Höhe von 100 -200 Millionen Euro.
  2. Geplanter Tiefenwasserdurchsatz bei Lithiumextraktion erhöht Erdbebenrisiko: 300l/sek bewirken eine neue Massenverteilung und Spannungserhöhung im Untergrund und erhöht damit die Erdbebengefahr.
  3. Störfallbetrieb Geothermiekraftwerk: Bereits jetzt ist der Abstand zum Wohngebiet kritisch. Nach der geplanten Leistungserhöhung wird auch die hochexplosive Isopentan-Menge vergrössert werden müssen. Derzeit läuft das Kraftwerk (wenn es läuft) bei 50 l/sek. Nach Dr. Weimann sollen aber 300 l/ sek. zur wirtschaftlichen Lithiumproduktion notwendig sein.

 

Nun zu den wesentlichen Aussagen der Vortragenden und unsere Stellungnahme:

 

1. EnergieSüdwest, Dr. Wasmuth:

Er will keine neuen Erdgasleitungen mehr verlegen. Ein Fernwärmeleitungs-Netz für Tiefenwasser , soll Landau mit Geothermiewärme versorgen.

Wie das in der Praxis aussieht, zeigt das Geothermie-Kraftwerk in Holzkirchen, bei München:

Zur Zeit ist kein Geld für das Wärmenetz vorhanden, da das Kraftwerk hierfür nicht die vorausgesagten Erträge erbringt.

In Insheim ist die von den Pfalzwerken propagierte Fernwärme bereits im Vorfeld wegen mangelndem Interesse, den hohen Netzkosten und der Investition in ein erforderliches Redundanzkraftwerk ( befeuert mit Gas), schon vor Jahren gescheitert. Die EnergieSüdwest will sich offenbar eine neue Monopolstellung aufbauen.

 

2. Dr. Weimann, Vulcan:

Seinen Aussagen zur Lithium-Extraktion stehen die noch nicht gelösten 12 Fragen des KIT entgegen.:

Quellen hierzu:

https://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/2201/2201.05048.pdf

https://www.geothermie-landau.de/artikel/studie-kit.html

https://www.geothermie-landau.de/artikel/lithium-im-oberrheingraben.html

Weimann  blieb beim „wollen“ und „könnten“. Belastbare Fakten mit Belegen präsentierte er im wesentlichen nicht.

 

3. Werner Müller, Bürgerinitiative Geothermie Landau-Südpfalz e.V.:

In einer Präsentation wurde die Gesamtproblematik von Geothermie und Lithium dargelegt.

Er sprach auch die noch ausstehenden Schadensregulierungen aus 2009 bis 2010 an.

Die Präsentation werden wir auf geothermie-landau.de demnächst veröffentlichen.

 

4. Rebekka Reich KIT:

Sie beklagt, dass das Vorkommen von Lithium im Oberheingraben auf 2,7 Millionen Tonnen geschätzt wird, aber keine wird gewonnen. Auf spezielle Fragen zur Lithiumextraktion konnte oder wollte Frau Reich keine Auskunft geben.

 

5. Johannes Gottlieb von Montanes GmbH:

Gottlieb hält die Erdbebengefahr für „ gegessen“. Die Methoden der seismischen Überwachung und gegebenenfalls Druckreduzierung seien voll ausgereift.

Anmerkung: Offenbar ignoriert er das stillgelegte Geothermiekraftwerk in Vendenheim, das trotz Stilllegung immer noch Beben produziert. Er ignoriert dreist die 3000 Schadensmeldungen aus Frankreich und der Ortenau bei bisher noch nicht da gewesenen Erdbebenstärken, den anhaltenden Beben vom Kraftwerk Insheim und den immer noch stattfindenden Beben in Landau, obwohl die Anlagenleistung bei reduzierten 50 l/sek zur Zeit ist. Dabei können die schön geredeten Microbeben

zu einem getriggerten Schaden-Großbeben führen.

Nicht nachvollziehbar ist, dass die Stadt Landau ihn als Gutachter beauftragt hat. Hier wurde der Bock zum Gärtner gemacht und die Öffentlichkeit irregeführt.

 

6. Holsten Hübner, LGB

Auch Holsten Hübner redet die induzierten Erdbeben klein und verweist auf die Mediation.

Anmerkung:  Die hat mehr geschadet als genützt. Nutznießer waren die Geothermiebetreiber, die beispielsweise mit der sogenannten Ampelsteuerung das Erdbebengeschehen beeinflussen wollten. Die Praxis beweist das Gegenteil. Ausgelöste induzierte Erdbeben lassen sich nicht mehr stoppen.

Auch die dritte Bohrung verhindert keine Erdbeben, siehe Insheim, das eine gabelförmige Injektionsbohrung besitzt und an den zwei Landungspunkten die gleiche Auswirkung besitzt wie eine zusätzliche Bohrung in Landau. Wenn die Angaben von Herrn Weimann in Zukunft mit 300l/sek fahren zu wollen zutrifft, müssten noch weitere Injektionsbohrungen abgeteuft werden.

Laut Hübner haften die Unternehmen für die Schäden.

Anmerkung: Hier irrt Herr Hübner. Die Praxis sieht anders aus, siehe Vendenheim. Es gibt zahlreiche Hintertürchen und Tricks , um sich aus der Verantwortung zu stehlen.

 

6. Gregor Gruber, Vorstandsvorsitzender von IKAV ist zugeschaltet. IKAV ist Besitzer des Landauer Kraftwerkes.

Gregor Gruber brachte die bekannten ( unbelegten) Argumente.

Er behauptete, dass das Kraftwerk theoretisch das gesamte Stadtgebiet mit Wärme versorgen könne. Im Sommer soll mehr Strom produziert werden.

Anmerkung: Im Sommer reduziert sich die Strom-Anlagenleistung bei Lufttemperaturen über 25°C zwangsweise erheblich. Bei Lufttemperaturen über 25°C reicht die Isopentan-Kühlung nicht mehr aus, um den Cannot-Prozeß zu ermöglichen. Kurz vorher erläuterte Herr Müller, BI Landau die Zusammenhänge von Lufttemperatur und Stromleistung. Erkenntnis: Noch kann die Geothermie-Lobby die physikalischen Gesetze noch nicht beeinflussen.

 

Gregor Gruber behauptet alle Schadensfälle in Landau seien reguliert.

Anmerkung: Was Herr Gruber unter reguliert versteht, sagte er nicht. Richtig ist: Es gibt einige Schadensmeldungen, die nicht geregelt bzw. entschädigt wurden. „Geregelte“ Schadensmeldungen wurden nur zum kleinen Anteil zur tatsächlichen Schadensumfang abgewickelt. Nicht von der Versicherung gezahlt sondern vom Betreiber.

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