Geothermie Landau

technikforum II 2019 24.06.20

GEOTHERMIE-KRAFTWERK IN INSHEIM

veröffentlicht im „technikforum II/2019“

VDE Kurpfalz e.V. und VDI Nordbadisch-Pfälzischer Bezirksverein e.V.

Autor Jörg Uhde Geschäftsführer Pfalzwerke geofuture GmbH,

 

Mit dem wissenschaftlichen Anspruch des VDI erschüttert der Artikel die Glaubwürdigkeit des VDI nachhaltig

Wir belegen die irreführenden Aussagen:

Pos. 1

Für die Bereitstellung von Wärme und die Erzeugung von Strom(..)

Bisher sind alle Bemühungen des Betreibers gescheitert, Wärme -wegen fehlender Abnehmer- bereit zu stellen. Hinzu kommt, dass bei Wärmeabgabe ein Redundanzkraftwerk, in der Regel gasbefeuert, zur Abdeckung von Lastspitzen und zur Sicherstellung der Wärme bei Ausfall des GKW, erforderlich wird..

Pos. 2

(…) eröffnet die Geothermie nahezu unerschöpfliche Potentiale(..)

Die Potentiale sind nicht unerschöpflich. Das Reservoir kühlt während der Betriebszeit ab.Es dauert mehrere hundert Jahre um die Ausgangstemperatur im Reservoir wieder zu erreichen. Demnach kann man auch nicht von einer erneuerbaren Energie- wie beispielsweise bei Wind und Sonne- ausgehen.

 Pos. 3

(…) Als Teil der  Erneuerbaren Energien ist sie nicht nur klimaschonend und grundlastfähig(…)

Bis zu 90% der aus dem Tiefenwasser entzogenen Energie wird vor dem Zurückpressen durch die Rückkühlanlage vernichtet. Hier wird mittels Industriestrom Energie aus dem Untergrund an die Erdoberfläche gefördert und anschließend zum größten Teil wieder mit Industriestrom vernichtet. Dabei liegt der Netto-Wirkungsgrad bei 2-7%

Quelle: Uni Hamburg Harburg

Pos.4

(…) umweltfreundliche Energiequelle

Wenn man die Systemkosten insgesamt betrachtet, also inkl. Bohrungen ist die Tiefe Geothermie keine „umweltfreundliche Energiequelle“

Sie steht besonders bei der Stromerzeugung für Energievernichtung, induzierte Erdbeben, Gefährdung des Grundwassers, Umweltbelastungen

Pos. 5

(…) Es zirkuliert flüssig innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs

Beim Hochfahren des GKWs wird die Bohrung angewärmt. Belasteter Tiefenwasserdampf wird dabei in die Athmosphäre abgegeben, bereits kondensiertes Tiefenwasser in Auffangbecken geleitet.

Im Untergrund zirkuliert kein Tiefenwasser. Das in den Untergrund zurückgepresste Wasser sucht sich seine Wege unkontrolliert. An der Förderbohrung wird nur max. 30% der zurückgepressten Wassermenge gewünscht, um die Temperatur des geförderten Tiefenwassers nicht wesentlich zu beeinflussen. Bei größerer Menge spricht die Branche vom unerwünschten, hydraulischen Kurzschluss.

Durch die vom Kraftwerksbetrieb erzeugte neue Massenverteilung im Untergrund werden die bisher von der natur ausgeglichenen Spannungen verändert. Dies kann zu induzierten Erdbeben führen. Das Insheimer

Kraftwerk produzierte erheblich mehr induzierte Erdbeben, als das bekannte Pannenkraftwerk Landau. Siehe beigefügten Lageplan.

Pos. 6

(…) der grundlastfähig Elektrizität mit einer Spitzenleistung von 4,8 MW erzeugt.

Beim Geothermiekongress  2019 in Offenburg räumte Herr Uhde bei seinem Vortrag ein, dass man die GKW-Leistung reduziert habe um nach            

Möglichkeit induzierte Erdbeben zu vermeiden. Die tatsächliche Anlagenleistung ist unbekannt.

Weiterhin sorgte sich Herr Uhde in seinem Vortrag über die erhöhte Umgebungslufttemperatur im Sommer der letzten Jahre und zeigte eine Folie mit dem kalkulierten und dem tatsächlichen Temperaturverlauf. Siehe Anlage.

Obwohl die Differenz gering erscheint, so Herr Uhde sinngemäß, ist schon die geringe Temperaturdifferenz entscheidend für die Anlagenleistung.

Welche Leistung tatsächlich gefahren wird belegt Herr Uhde nicht. Aus Aussagen des damaligen Betreibers- seinerzeit personell nahezu identisch mit den Akteuren in Insheim- wissen wir, dass die Nennleistung bis 50% oder mehr,reduziert werden muss, wenn die Lufttemperatur über 25°C liegt. Dies ist auch ein Fakt, der die von der Geothermie-Lobby gepriesene „Grundlastfähigkeit derTiefengeothermie“ als Irreführung belegt. Tiefengeothermie ist nicht unabhängig von Tages-und Nachtzeiten, weil die Lufttemperatur zur Rückkühlung die Leistung beeinflusst.

Pos. 7

(..) Somit kann die seismische Beanspruchung des Gebirges auf ein Minimum reduziert werden.

Dieses „ Minimum erweist sich dennoch als zu hoch, wenn man die induzierten Beben des GKW- Insheim betrachtet, siehe beigefügten Lageplan.

Für uns und den Betroffenen vor Ort ist nicht nachvollziehbar, mit welcher Dreistigkeit ein Energieversorger seine Kunden und unsere Umwelt den Gefahren und Risiken des GKW-Betriebes aussetzt.

Aktuell. Am 14.02.2020 ereignete sich wieder ein induziertes Beben mit max. Mag.2,18, Epi- Zentrum nördlich von Rohrbach, ausgelöst offensichtlich vom GKW Insheim.

Quelle: lgb-rlp.de

Pos. 8

(…) Die Investitionskosten betrugen 50 Millionen Euro. Hohe Verluste

 Am 8.05.2019 berichtet die Rheinpfalz unter der Überschrift:

“Pfalzwerke: Gewinn bricht um 70 Prozent ein:

(….) Eine der Ursachen dafür, dass die Pfalzwerke 2018 weniger verdienten, ist der ungeplante Stillstand des Geothermiekraftwerks in Insheim.

Auf 10 Millionen Euro summierten sich laut Pfalzwerke-Vorstand Werner Hitschler die Kosten deswegen“

Nicht erwähnt wurden ( Stichworte):

Isopentan-Austritt, induziertes Erdbeben nach (angeblichen Stromausfall) mit zahlreichen Schadensmeldungen, Monatelange Stillstandzeiten, Korrosion an den Rohrelementen, radioaktive Kontamination von Anlagenteilen und Rücktransport von belasteten Rohren vom Grundstück der Autobahnmeisterei zurück auf das Geothermiegelände auf Anordnung des Bergamtes, Lagerung und Entsorgung von radioaktiv-kontaminiertem Material, Tieferlegung der Förderpumpe wegen Absenkung des Tiefenwasser- Niveaus, 10 Millionen EURO-Verlust in 2018, gescheiterte Nahwärme-Versorgung mit Geothermie-Wärme in der Gemeinde Insheim,

Weitere Informationen unter www.geothermie-landau.de

Fazit

Die in dem Artikel enthaltenen Irreführungen sind für uns nichts neues. Das man aber in dem technikforum der VDE Kurpfalz e.V. und des

VDI- Nordbadisch-Pfälzer Bezirksverein mit dem wissenschaftlichen bzw. Ingenieurtechnischen Anspruch so einen Artikel verbreitet, erschüttert die  Glaubwürdigkeit des VDE und VDI.

Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang der letztendlich gescheiterte Versuch im Jahre 2012 des Betreibers Pfalzwerke geofuture GmbH, die Bürgerinitiative bzw. den Unterzeichner durch eine unbegründete Abmahnung und Androhung von gerichtlichen Konsequenzen mit einem Gegenstandswert von 50.000.00 Euro mundtot zu machen oder einzuschüchtern.

          

Aktuell treibt der Betreiber eine neue Sau durch Dorf. Um von den Problemen abzulenken?:

Stichwort:  „Lithium-Förderung“

Hierzu demnächst auf geothermie-landau.de mehr.

 

gez. Werner Müller

VDI-Mitglied und Vorsitzender von drei Bürgerinitiativen in der Südpfalz.

Anlagen erwähnt

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